Nach den Sternen greifen

FELL. Da staunte selbst der irdische Vertreter von St. Nikolaus, der dem Feller Adventsmarkt einen Besuch abstattete. Heimeliger als all die Jahre zuvor, mit einem neuen Konzept, präsentierte sich der beliebte vorweihnachtliche Markt zum zehnten Geburtstag.

Es duftet nach Glühwein und süßen Waffeln. Tausende von Lichtern tauchen die liebevoll geschmückten 28 Stände in ein zauberhaftes Licht. Traditionelle Weihnachtslieder begleiten die Schritte von zahlreichen Besuchern, die dicht gedrängt über den zehnten Feller Adventsmarkt schlendern. Herrmann Spanier und Albert Hoff, die Ideengeber und Hauptorganisatoren, haben mit dem ausgetüftelten neuen Konzept einen Volltreffer gelandet. Anstelle auf dem weitläufigen Schulhof der Grundschule haben die Standbetreiber in diesem Jahr die Verkaufsstände mit Holzfassaden auf dem Hof hinter der "Alten Schule" aufgebaut. Da gibt es Schmuck für den Weihnachtsbaum und für die Frau, Adventskränze, gebastelte Lichterketten, handgeschneiderte Puppenkleider bis hin zu dekorativen Sternen. Sechs Frauen haben sich mächtig ins Zeug gelegt und 60 (!) Kuchen gebacken, "einer schöner als der andere", wie eine Standbesucherin findet. "Ich habe stundenlang nur gebacken", erzählt Rita Schmitt von den Vorbereitungsarbeiten, für die die Standbetreiber manche Stunde der Freizeit opferten. Eine starke Anziehungskraft übt der Spezialitätenstand der Delegation aus der Partnergemeinde Champs sur Yonne/Burgund auf die Besucher aus. Schmackhafter Käse und vollmundiger Wein entlocken den Genießern manches Lob. "Das tolle Ambiente hier spiegelt sich in dem Kaufverhalten der Besucher. Das Portemonnaie sitzt lockerer als in den Vorjahren", sagen Silvia Münch und Gudrun Lay, zwei der Standbetreiberinnen. Anders war auch, dass der Adventsmarkt seine Tore an zwei Tagen öffnete und die Bläser der Bergmannskapelle Fell mit ihren weihnachtlichen Stücken für eine besondere Atmosphäre sorgten. Nebenan, im alten Winzerkeller liegt Nostalgie pur in der Luft. Der urige Raum bietet den idealen Rahmen für die Krippenausstellung mit 45 Exponaten. "Jesus wäre glücklich gewesen, wäre er in einer dieser Krippen zur Welt gekommen", mutmaßt Ottmar Hennen aus Fell. Eine alpenländische Eckkrippe von Wolfgang Ehlen findet ebenso viele Bewunderer, wie das von Johann Krämer nach gebaute, alte Feller Feuerwehrhaus als Krippe. Um Nachwuchs müssen sich die "alten Hasen", die das Krippenhandwerk bestens beherrschen, keine Sorgen machen. Auch die Kinder der Betreuungsgruppe der Grundschule St. Barbara haben ihre selbst gebauten Krippen der Öffentlichkeit präsentiert. Um Kunst ging es ebenfalls in den Räumen der "Alten Schule": Werke auf Leinwand und Bleistiftzeichnungen von Reiner Krämer, symbolhafte Bilder und Engelsbilder von Gisela Kretschmann und mit Pinsel und Farbe festgehaltene Reise-Impressionen von Claudia Kromas-Weber wurden dort bestaunt. Erich Grün stellte seine neuesten Steinmetzarbeiten aus. Blickfänge waren auch die 30 beeindruckenden Fotos, entstanden auf einer Asienreise, mit denen Herrmann Gorges den Betrachtern einen Einblick in die fernöstliche Lebensart gewährte. Überall wurden zufriedene Gesichter gesichtet - vor allem weil Petrus, entgegen aller Vorhersagen, die Feller Adventsmarktbetreiber mit trockenem Novemberwetter bescherte.

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