Nachbeben einer Sommernacht
OCKFEN. Auch zehn Monate nach der handgreiflichen nächtlichen Auseinandersetzung zwischen Ortsbürgermeister und Wehrführer ist in der Saartal-Gemeinde kein Frieden eingekehrt. Jüngste Versuche, Beteiligte und Betroffene an einen Tisch zu bringen, sind gescheitert.
Zuletzt war die Stimmung eskaliert, nachdem Mitglieder derOckfener Feuerwehr Ende Februar eine Ausschusssitzung derVerbandsgemeinde Saarburg als Forum für ihren Protest gegen einePublikation der SPD genutzt hatten. Man wolle verhindern, dassWehrführer Bernd Kirf "vom Opfer zum Täter gemacht wird". Von derSPD verlangte man ultimativ, "die Vorwürfe gegen Kirf zuwiderrufen" und in einem Gespräch Rede und Antwort zu stehen (derTV berichtete). Seither gehen Schreiben und Telefonate hin und her; das geforderte Gespräch zwischen SPD-Vertretern und der Feuerwehr hat allerdings nie stattgefunden. Er habe "in mehreren Telefongesprächen, drei Schreiben und zwei persönlichen Gesprächen" den Dialog angeboten, versicherte der SPD-Fraktionsvorsitzende im VG-Rat, Alois Zehren, schon Anfang März. Allerdings habe er darauf bestanden, das Gesprächsangebot "an alle Wehrleute der Ockfener Wehr" zu richten.
Dieses Ansinnen wiederum empfand der stellvertretende Wehrführer Werner Pütz als unangebrachte "Belehrung". Die Feuerwehr-Oberen aus Ockfen zeigten sich verstimmt, dass Zehren Gespräche mit einzelnen Feuerwehrleuten vor Ort geführt hatte. Dieses Verhalten sei "in dieser Form nicht in Ordnung, zumal wir uns bisher lediglich an Sie gewandt haben", teilte Pütz dem SPD-Politiker brieflich mit.
So gingen weitere Wochen der Sprachlosigkeit ins Land, bis Verbandsbürgermeister Schartz für vergangenen Freitag zu einer neuen Runde einlud. Zum Gespräch gebeten war allerdings neben den Vertretern der VG-Ratsfraktionen und der Verwaltungsspitze wieder nur der Feuerwehr-Vorstand - und nicht alle Mitglieder, die sich an der Protest-Aktion bei der Ausschuss-Sitzung beteiligt hatten.
Prompt kündigten die SPD-Vertreter ihre Absage an. Der Gesprächskreis sei in dieser Zusammensetzung "nicht angebracht", teilte Zehren dem Bürgermeister mit. Schon zuvor hatte er deutlich gemacht, dass die SPD ohne Einladung der "gesamten Mannschaft der Ockfener Wehr" an keinem Gespräch teilnehmen werde.
Briefwechsel statt Dialog
Günther Schartz beharrte auf seiner Runde. Es gehe nicht "um spitzfindige Auslegungen", teilte er Zehren in barschem Ton mit. Deshalb "verbleibt es bei der ausgesprochenen Einladung und zwar für den bisher von mir eingeladenen Personenkreis".
Es kam, wie es kommen musste: Die Sozialdemokraten nahmen an der Gesprächsrunde in der Verbandsgemeindeverwaltung gar nicht erst teil.
Der vermeintliche Dialog endete wie das Hornberger Schießen. "Wir waren schnell fertig", bestätigt der Beigeordnete Leo Lauer. Die Verbandsgemeinde habe sich "bemüht, den Deckel zuzumachen", schließlich "haben alle genug". Die Verwaltung werde aber keine neuen Vermittlungsversuche unternehmen: "Das müssen die jetzt unter sich ausmachen."
Der Trierische Volksfreund möchte, sofern sich keine grundlegend neuen Aspekte ergeben, die Diskussion über dieses Thema abschließen.