Nachwuchskräfte dringend gesucht

SAARBURG. Alarm bei der Freiwilligen Feuerwehr Saarburg: Weil es ihnen an Nachwuchs bei den Aktiven mangelt, gehen die Brandbekämpfer in die Offensive und werben um Mitglieder.

Die einen spielen Fußball, die anderen sind Mitglied im Musikverein, wiederum andere joggen ganz ohne Verein und Mitgliedsausweis in ihrer Freizeit durch die Wälder. Aber wer ist schon Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr? In gewachsenen Gemeinden und Dörfern gehört das Engagement in der örtlichen Feuerwehr durchaus noch zur Freizeitbeschäftigung. Allerdings: Vielerorts zeichnet sich ab, dass zu wenige Junge "nachkommen".Sehr viel Arbeit auf wenige Schultern verteilt

Auch die Freiwillige Feuerwehr Saarburg, Löschzug Mitte, muss sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Mehr als 40 Aktive zählte die Wehr vor Jahren einmal. Derzeit sind es noch 28. "In Relation zu unserer Ausstattung ist das definitiv zu wenig", sagt Feuerwehrmann Stephan Klang, der sich in der Truppe um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Acht Einsatz-Fahrzeuge gehören zu der Einrichtung, die Stützpunkt-Feuerwehr innerhalb der Verbandsgemeinde Saarburg ist. "Das Problem ist nicht, dass wir mit dieser Zahl handlungsunfähig wären", erläutert Wehrführer Ferdi Müller. "Der Personalbestand ist jedoch so gering, dass sehr viel auf wenige Schultern gepackt wird. Wir würden uns freuen, wenn wir die Aufgaben besser verteilen könnten." Seit 1979 ist Müller aktiv bei den Saarburger Brandbekämpfern, seit Mai 2002 Wehrführer. Sein Kollege Stephan Klang ist im Vergleich dazu noch "recht frisch dabei". 1998 ist der 38-Jährige nach Saarburg gezogen, seit Oktober 2002 engagiert er sich als Aktiver in der Feuerwehr. "Nach meinem Umzug nach Saarburg habe ich mich gefragt, in welcher Form ich etwas zur Gemeinschaft beitragen könnte. So habe ich mich entschlossen, der Feuerwehr beizutreten", erzählt Klang. Über vier Wochen hat er sich im ersten Teil der Grundausbildung an je drei Abenden und den Samstagen ein Basiswissen über das Feuerwehrwesen angeeignet. Ein Jahr später haben sich über sechs Wochen drei Abendtermine für die Ausbildung angeschlossen. "Wer Interesse hat, sattelt nach der Grundausbildung eine Spezifizierung zum Truppführer drauf. Außerdem gibt es eine Extra-Ausbildung im Funk und Atemschutz sowie die Ausbildung zum Maschinisten und zum Gruppenführer", erläutert Ferdi Müller. Zu den Einsatz-Möglichkeiten gehörten Brände, unter anderem auch Unfälle aller Art, die Suche von Vermissten, Hochwasser- oder Unwetter-Einsätze. "Wer mit dem Gedanken spielt, Mitglied bei der Feuerwehr zu werden, sollte helfen wollen, teamfähig sein, Idealismus und ein gewisses technisches Interesse mitbringen", beschreibt Müller die Voraussetzungen.Angehörige werden in Geselligkeit eingebunden

"Opfern" müssen die Feuerwehrleute vor allem Zeit: Alle 14 Tage samstags von 19.30 bis 22 Uhr wird geübt, von den nicht planbaren Einsätzen einmal abgesehen. "Es gibt aber auch einen geselligen Teil, an dem die Familienangehörigen teilnehmen", sagt Stephan Klang. Am Sonntag, 30. Juli, lädt die Freiwillige Feuerwehr wieder zum Tag der offenen Tür ein. "Dieses Jahr wollen wir erstmals einen Infostand einrichten, um auch auf diesem Weg mögliche Interessenten neugierig zu machen", sagt Klang. Zuvor sollen die Saarburger Haushalte jedoch mit Flyern von der Feuerwehr versorgt worden sein. "Wir arbeiten an einem Informationsblatt, das wir möglichst flächendeckend verteilen wollen." Auch eine Infoveranstaltung und ein Probetraining seien geplant. "Wir müssen einfach versuchen, neue Möglichkeiten auszuschöpfen, um junge Menschen auf die Feuerwehr neugierig zu machen", sagt Müller. "Wenn das nicht klappt, müssen wir uns etwas Neues einfallen lassen."

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