Nächster Einsatz schon in Planung

AYL/OCKFEN. Edwin Biehl aus Ayl und Günther Kleutsch aus Ockfen helfen beim Wiederaufbau nach dem Hochwasser im Westen Rumäniens. In Eigeninitiative reisten sie in das Hochwassergebiet, bauten Wohncontainer auf und sammelten Spenden für die Flutopfer.

Die beiden Männer kamen rein zufällig zu ihrem "Job" als Aufbauhelfer. Edwin Biehl und Günther Kleutsch waren im vergangenen Jahr mit einer Firmgruppe der katholischen Pfarreien aus Irsch, Ockfen, Saarburg-Beurig und Ayl in der rumänischen Region Banat. Zusammen mit den Kindern halfen sie bei der Ernte, betreuten obdachlose Kinder und richteten im Salvatorianerkloster in Temeswar eine Bibliothek ein. Im vergangenen August machten sich die beiden wieder auf die Reise, um verschiedene Projekte des Klosters zu dokumentieren. "Wir helfen, wo wir gebraucht werden"

Aus dem ursprünglich geplanten Fast-Urlaub wurde allerdings ein handfester Arbeitseinsatz. Ein Hochwasser hatte im April mehrere Dörfer in der Region überflutet, Häuser zerstört und Menschen obdachlos gemacht. Kurz entschlossen packten die beiden Deutschen mit an. "Wir helfen, wo wir gebraucht werden", sagte Günther Kleutsch. Während ihres dreiwöchigen "Urlaubs" halfen sie bei der Renovierung von Wohnungen, der Sanierung des Klosters und eines Mädchenheims. Besonders willkommen war die deutsche Hilfe beim Aufbau von Wohncontainern. 26 dieser Notunterkünfte waren von Südtirol nach Rumänien geschafft und der Caritas zur Verfügung gestellt worden. Es gab weder Fachpersonal oder Maschinen zum Aufbau, noch waren Aufbauanleitungen für die in Einzelteile zerlegten Notunterkünfte vorhanden. In dieser Lage war die Erfahrung von Edwin Biehl gefragt. Der Polizeibeamte hatte jahrelang beim Katastrophenschutzstab der Stadt Trier und des Landkreises Trier-Saarburg gearbeitet. Schnell organisierte er ein paar Hilfskräfte, einen Lastwagen und einen Bagger sowie den Transport der ersten Container in das 60 Kilometer entfernte Hochwassergebiet. Mit einfachsten Mitteln wurde die erste Notunterkunft in einem der zerstörten Dörfer aufgebaut. "Beim Aufbau des ersten Containers hatte ich lediglich einen Schraubenschlüssel, einen Schraubendreher und eine kleine Wasserwaage", erinnert sich der 45-Jährige, "vom Werkzeug über Holzbohlen bis hin zu Schrauben mussten wir erst einmal alles besorgen." Während des Aufbaus bildeten die beiden Deutschen einheimische Helfer im Wohncontaineraufbau aus. So konnten zwei Notunterkünfte bezugsfertig aufgebaut und weitere acht Container an Ort und Stelle gebracht werden. "Mehr war in der kurzen Zeit und aufgrund des schlechten Wetters nicht möglich", sagen die beiden Helfer. Trotz der widrigen Umstände wollen Edwin Biehl und Günther Kleutsch im Dezember wieder nach Rumänien fahren. "Wir bringen einen Hilfstransport mit Kleidern, Weihnachtsgeschenken und dringend benötigtem Werkzeug nach Temeswar", sagt Biehl. Einige Pfarrgemeinden aus dem Dekanat Konz-Saarburg haben bereits Spenden zur Verfügung gestellt. Weitere Spenden sind willkommen. Info unter Telefon 06501/945030.

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