Närrisches Hochzeits-Datum

TRIER/TRIER-SAARBURG. Fastnacht feiern oder heiraten? Diese Frage hat in diesem Jahr einen durchaus realistischen Hintergrund.

Rosenmontag fällt 2003 auf den 3. März. Läutet da was? Natürlich! Karnevalsumzüge, närrisches Treiben. Das Datum gewinnt noch eine besondere Bedeutung, wenn eine andere Schreibweise gewählt wird: 03.03.03. Läutet da auch was? Natürlich! Die Hochzeitsglocken. Denn manche Paare suchen sich Termine heraus, die sie niemals vergessen egal, ob die Verbindung glücklich wird oder in die Brüche geht. Der Ansturm auf magische Daten lässt nach

Das Interesse, den Rosenmontag 2003 zu einem unvergesslichen Datum zu machen, hält sich in Trier und im Kreis Trier-Saarburg aber in Grenzen. Das liegt auch daran, dass fast alle Rathäuser an diesem Tag geschlossen sind. "Es gab Anfragen", sagt Peter Wengenroth, Leiter des Trierer Standesamtes. Allerdings hätten sie sich in Grenzen gehalten. Bei den magischen Daten der jüngeren Vergangenheit sei das anders gewesen. Wengenroth: "Am 8.8.88 gab es mehr als 30 Eheschließungen, am 9.9.99 waren es 17 oder 18." Am 2.2.02 hätten sich allerdings nur noch neun Paare getraut. Bei den Verwaltungen im Kreis Trier-Saarburg gibt es kein einheitliches Bild, was die Anfragen nach dem närrischen Termin angeht. Rekordhalter ist die VG Schweich mit acht Anfragen. Auf Platz zwei liegt die VG Trier-Land mit vier Anfragen, gefolgt von Saarburg und Konz (je eine Anfrage). In der VG Ruwer herrscht in dieser Hinsicht absolute Ruhe. Wer partout am Rosenmontag heiraten will, kann dies in Hermeskeil oder Kell am See tun. In Hermeskeil sollten die Türen ursprünglich auch zu bleiben. "Doch es gab eine besondere Anfrage", verkündet Standesbeamter Wolfgang Nellinger geheimnisvoll. Er habe zwar seither von dem Paar nichts mehr gehört, doch wenn es weitere Interessenten gebe, seien auch sie willkommen. In Kell am See ist an diesem Tag ohnehin ein Bereitschaftsdienst eingerichtet. Bisher gebe es eine Anfrage, berichtet Standesbeamter Ludwig Hoff: "Wer am Rosenmontag heiraten will, wird nicht vor verschlossenen Türen stehen." Wenn gewünscht, werde sogar Bürgermeister Werner Angsten die Trauung vollziehen. Fastnachtlich werde es dabei aber nicht zugehen, betont Hoff. Wer das Besondere liebt, kann sich im Nachbarkreis Bernkastel-Wittlich anmelden. In der Kreisstadt Wittlich findet am Rosenmontag der "2. Wittlicher Hochzeitertag" statt. Premiere feierte er am 02.02.02. "Fünf Trauungen fanden damals statt", berichtet Theresia Rodenkirch, die die Veranstaltung organisiert. Die Paare werden von Herolden in Uniform in den Sitzungssaal geleitet. Es gibt Geschenke, die von Geschäftsleuten gestiftet werden, und eine riesige Hochzeitstorte. Am Nachmittag werden dann alle Paare gemeinsam von Bürgermeister Ralf Bußmer empfangen. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Eheleute auf dem "Wittlicher Hochzeiterweg" auch Bäume pflanzen. Sieben Trauwillige haben sich bisher angemeldet. "Darunter ein Paar aus Schweich und ein Paar aus Trier", berichtet Rodenkirch. Dazu komme vielleicht noch ein Paar aus Saarburg. Die Kapazität ist noch nicht ausgeschöpft. "Bis zu zehn Trauungen sind möglich", vermeldet die Organisatorin.

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