Neue Atemschutz-Geräteträger ausgebildet

KORDEL. (red) In einem rund drei Wochen dauernden Lehrgang wurden Feuerwehrangehörige aus den Verbandsgemeinden Trier-Land und Schweich zu Atemschutz-Geräteträgern ausgebildet.

Die Atemschutz-Ausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr komplettiert mit ihren 35 Stunden Theorie und Praxis die Grundausbildung der überwiegend noch jungen Feuerwehrleute. Erst nach Ablegen der dazu gehörenden Prüfung sind die Wehrleute auch im Ernstfall voll einsetzbar. Geistige und körperliche Fitness sind unabdingbar für diese Ausbildung. So heißt es zu Beginn des Lehrganges erst noch einmal die Schulbank drücken und gründlich pauken. Themen wie Anatomie der Atmungsorgane, Chemie, Rechnen mit Druckangaben und Einsatzzeiten sowie Gerätekunde stünden auf dem Plan, erklärt Kreisausbilder Richard Gauer. Nach dem theoretischen Teil in der ersten Woche geht es dann direkt "ans Eingemachte", führt sein Kollege Markus Schell weiter aus. Im Wald rund um Kordel geht es über Stock und Stein. Mit Maske und Atemschutzgerät geht es schweißtreibend bergauf und bergab. Auf einem Spielplatz müssen die Wehrleute durch enge Betonröhren kriechen. Die Männer mit den Pressluftflaschen auf dem Rücken prägen einige Tage lang das Kordeler Ortsbild, denn zu allen Übungen geht es traditionell zu Fuß. Angesichts der geforderten Kondition ist es kaum verwunderlich, dass sich die Teilnehmerzahl zum Schluss der Ausbildung von anfangs 15 Kameraden auf nur noch zehn reduziert hat. Nach dem Besuch der Atemschutz- Übungsstrecke bei der Berufsfeuerwehr in Trier kam es dann zum Höhepunkt des Lehrganges - der Abschlussübung mit anschließendem schriftlichem Test.Suche nach einer vermissten Person

Im praktischen Teil mussten die zehn Wehrleute, aufgeteilt in Trupps einen verwinkelten Dachstuhl nach einer vermissten Person absuchen. Um die Übung für die Suchenden realistischer zu gestalten wurde die Sichtscheibe der Atemschutzmasken mit einer blauen Folie abgeklebt. "Die Sicht ist für die Übenden nahezu bei Null, aber die Ausbilder sehen alles und können im Notfall jederzeit eingreifen", erklärt Ralf Kinzig aus Trierweiler, der ebenfalls seit kurzem in der Atemschutzausbildung des Kreises Trier-Saarburg tätig ist. Durch Lärm und Gebrüll werden die Atemschutz-Neulinge von den Ausbildern während dieser Übung ständig auf einem hohen Stressniveau gehalten. Dies ist ausdrücklich gewollt, denn in dieser Situation machen die Lehrgangsteilnehmer dann die Fehler, aus denen sie sofort und nachhaltig lernen. Ein Beispiel: Einer der Grundsätze im Atemschutz lautet: "Ein Trupp muss immer zusammenbleiben". Durch das Zufallen einer Tür wurde in der Übung ein Mann von seinem Trupp abgeschnitten. Hektik bricht aus. Die Kameraden versuchen, ihren vermissten Kollegen zu finden. "Diese Situation vergesse ich nie ", sagt ein Mitglied des betroffenen Trupps nach der Übung.Schriftliche Prüfung: 30 Fragen

Zu Fuß geht es schließlich vom Übungsobjekt zurück zum Feuerwehrgerätehaus in Kordel. Dort wartet die schriftliche Prüfung auf die Teilnehmer. Es gilt 30 Fragen richtig zu beantworten. Bernhard Klein (stellvertretender Feuerwehrinspekteur des Kreises Trier-Saarburg ) freut sich, gemeinsam mit den Wehrleitern aus den Verbandsgemeinden Trier-Land (Peter Heinz) und Schweich (Willi Thul) nach kurzer Durchsicht der Aufgaben das Ergebnis mitteilen zu können: "Alle haben die Prüfung bestanden."

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