Neue Konkurrenz für König und Co.

HERMESKEIL. (ax) "Bürger für Bürger" nennt sich die von Udo Moser, Ottmar Muno und Paul Port initiierte Wählergruppe, die sich als Konkurrenz zu den etablierten Parteien sieht, bei den Kommunalwahlen in der Stadt Hermeskeil und auf VG-Ebene antreten wird und mit Moser am 13. Juni einen eigenen Kandidaten für das Amt des Stadtbürgermeisters stellt.

"Wir sind offen über alle Parteigrenzen und wollen etwas bewegen", sagt Udo Moser, einer der drei Gründungsväter der Wählergruppe "Bürger für Bürger" (BFB), die sich am 13. Juni zur Wahl stellen wird und sich den Bürgern als "echte Alternative" (Moser) zu CDU, SPD und FWG anbietet. "Parteiunabhängige Kommunalpolitik" und ein "breites Meinungsspektrum" sind die Schlagwörter, mit denen die BFB um Stimmen wirbt. Nicht zuletzt die personelle Zusammensetzung der Initiative zeige, dass es sich dabei nicht nur um Absichtserklärungen handele, betonen die drei Initiatoren der Wählergruppe. Denn die BFB kann auch als "rot-schwarz-grüne Koalition" bezeichnet werden. Udo Moser war bis Oktober 2000 noch Fraktionssprecher der SPD im Stadtrat, dem er seit seinem Bruch mit den Sozialdemokraten als fraktionsloses Mitglied angehört. Ottmar Muno hat in den vergangenen 15 Jahren für die CDU im Stadtrat gesessen. Der Reinsfelder Paul Port schließlich war bislang einziger Vertreter der Grünen im VG-Rat. "Als Einzelkämpfer habe ich oft auf verlorenem Posten gestanden. In einer Fraktion sehe ich bessere Chancen, meine politischen Ziele durchsetzen zu können", begründet Port sein Engagement in der BFB. Die Konsequenz: "Auf VG-Ebene wird keine Grünen-Liste mehr antreten", sagt Port. Allerdings sei er nach wie vor Mitglied der Grünen und werde für sie selbstverständlich auch wieder für den Kreistag kandidieren, stellt Port klar. Mitstreiter für ihre auf Hermeskeil und Umgebung begrenzte Initiative haben die drei BFB'ler bereits gefunden. "Es gibt viele, die bei uns mitarbeiten wollen", kündigt Moser an, ohne weitere Namen zu nennen. Am 27. Februar werde die BFB aber eine "starke Liste" aufstellen.Moser kandidiert für das Amt des Stadtbürgermeisters

Konkrete Sachziele hat die Wählergruppe zwar noch nicht formuliert, ein wichtiges Anliegen sei jedoch, auf die Durchgängigkeit in der Zusammenarbeit und dem Meinungsaustausch von Stadt und Ortsgmeinden hinzuwirken. "Wir haben alle die Erfahrung gemacht, dass in vielen Fällen die Kommunikation zwischen Stadtrat und VG-Rat nicht stimmt. Das muss verbessert werden", sagt Moser. Die Wahlchancen der BFB sehen Moser, Muno und Port als "gut" an. "Wir werden aber nicht über Sitze spekulieren", will Moser sich nicht auf eine bestimmte Prozentzahl festlegen. Er selbst wird am 13. Juni jedoch einen zweiten Anlauf wagen und sich für das Amt des Stadtbürgermeisters bewerben. "Ich bin schon vor fünf Jahren für die SPD angetreten. Es hat sich hier seitdem aber kaum etwas verbessert. Deshalb werde ich auch erneut kandidieren", sagt Moser. Konsequenzen hat die Gründung der BFB aber auch auf die aktuelle Stadtpolitik. Mit dem Austritt Munos aus der CDU und dem Beitritt zur BFB hat die jetzt mit Muno und Moser im Stadtrat vertretene Wählergruppe die formalen Voraussetzungen für den Fraktionsstatus erfüllt. Als Fraktion hat die BFB aber das Recht, in allen Ausschüssen mit Sitz und Stimme vertreten zu sein. Und das bedeutet, dass bei der nächsten Sitzung des Stadtrats alle Ausschüsse neu gewählt werden müssen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort