Neue Pläne für altes Kloster

FÖHREN. DieMeulenwald-Gemeinde Föhren hat ein Problem: Das "Alte Kloster". Der Hauptbau des Anwesens steht seit Jahren leer und verfällt. Doch eine Gläubigerbank, eine Insolvenzverwalterin und die Gemeinde wollen der Immobilie Leben einhauchen. Am Montag berät der Gemeinderat über den fortgeschrieben Bebauungsplan.

Das Kerngebäude ist ein 1877 errichtetes Waisenhaus. Im Jahr 1900 übernahmen die Nonnenwerther Franziskanerinnen das Haus und bauten es im Lauf der Jahrzehnte immer weiter aus. Hinzu kam eine Reihe von Nebengebäuden und ein ausgedehnter Klostergarten. Als die Franziskanerinnen 1985 das Waisenhaus aufgaben, blieb im Ortskern der 2700 Einwohner zählenden Gemeinde Föhren ein riesiges Anwesen zurück. Seine bebaute und unbebaute Gesamtfläche umfasst rund 22 000 Quadratmeter und allein das verwinkelte Hauptgebäude mit dem markanten Glockentürmchen hat 3500 Quadratmeter Fläche. Das "jüngste" Gebäude des Klosterkomplexes ist die in den 50er-Jahren errichtete Turnhalle. Der hässliche Klotz ist so baufällig, dass nur noch der Abriss hilft. 1988 kaufte eine saarländische Projektgesellschaft das Anwesen. Ein Nebengebäude an der Hauptstraße wurde von der Ortsgemeinde erworben und zu einem Gemeinde- und Vereinshaus umgestaltet. Die Saarländer vermieteten zunächst an das Land, das in Föhren von 1989 bis 1997 ein Aufnahmeheim für Aussiedler unterhielt. Als das Land 1997 den Mietvertrag kündigte, plante der Investor eine große Senioreneinrichtung mit betreutem Wohnen. Ihm gelang noch der Umbau eines Nebengebäudes in ein Appartementhaus - danach musste er Anfang 2001 Insolvenz anmelden. Seitem ist die kreditgebende saarländische Bank quasi wirtschaftliche Eigentümerin. Verwaltet wird die Immobilie von der Trierer Anwältin für Insolvenzrecht, Christine Frosch.Klostergarten soll Wohngebiet werden

Die Bank hat zwei Ingenieurbüros mit der Überplanung des Areals beauftragt und zwei Bebauungspläne beantragt: Plan "A" für den Bereich Klostergarten, Plan "B" für das Klostergebäude und dessen Vorplatz. Am 23. März 2004 folgte der entsprechende Aufstellungsbeschluss durch den Gemeinderat. Im Mai stimmte der Rat den Vorentwürfen zu. In der Ratssitzung am Montag werden die Baubüros die nun konkretisierten Bebauungspläne A und B vorstellen. Anschließend liegt die Entscheidung wieder bei den Ratsmitgliedern. Im Gespräch mit dem TV erläuterten Ortsbürgermeister Jürgen Reinehr, Planungskoordinator Michael Maier und Insolvenzverwalterin Christine Frosch die Planung: Vorgesehen ist im Plan A die Umwandlung des Klostergartens in ein Wohngebiet mit zehn großen Einzelhäusern. Die baufällige Turnhalle wird abgerissen - an ihre Stelle treten zwei Mehrfamilienhäuser. Der Plan B sieht zunächst die Umgestaltung des heute noch "wild" daliegenden Klostervorplatzes an der Hauptstraße vor. Kopfzerbrechen bereitet nach wie vor das 3500 Quadratmeter große Klostergebäude selbst. Es dürfte nicht leicht sein, dafür einen Käufer zu finden. "Der Bau erschreckt Interessenten schon durch seine schiere Größe", sagt Planungskoordinator Maier. Und einfach abreißen gehe auch nicht - denn da habe der Denkmalschutz auch noch ein Wort mitzureden. "Die Föhrener wollen das Kloster erhalten sehen - es ist ein Teil des Dorfes", sagt auch Ortsbürgermeister Reinehr. Sollte der Rat den Plänen zustimmen, könnten im Frühjahr 2005 die Arbeiten im Klostergarten beginnen. Der zweite konkrete Schritt wäre 2005 die Umgestaltung des Klostervorplatzes. Morgen: Die 72-Stunden-Aktion in Orten an der Ruwer und in der Fidei.

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