Neue Variante

TRIER. Bis 2015 soll die Agrarverwaltungsreform umgesetzt sein. Im Sommer soll aber bereits feststehen, wie die Zuständigkeiten geordnet werden

Die Diskussion um die Agrarverwaltungsreform ist um eineVariante reicher. Im Jahresbericht des Landesrechnungshofes heißtes, dass die Außenstellen, Beratungsstellen undBeratungs-Stützpunkte in Bernkastel-Kues, Saarburg und Wittlichaufgegeben werden können. Deren Aufgaben sollten an dieHauptstelle nach Trier verlagert werden. Derzeitiger Diskussionstand im Mainzer Ministerium für Landwirtschaft und Weinbau ist aber ein anderer. Danach soll das Dienstleistungszentrum für die Region seinen Platz in Bernkastel-Kues haben.

Allerdings lässt der Landesrechnungshof in einer Fußnote diese Variante ebenfalls offen: "Erwägenswert ist auch eine Bündelung aller Beratungsaufgaben für das Weinanbaugebiet Mosel in Bernkastel-Kues bei Auflösung des Standorts Cochem. Der Berufs- und Fachschulbereich soll aber jedenfalls in Trier zusammengeführt werden", heißt es da.

Der Bericht wird Aufmerksamkeit erregen - auch mit Blick auf den Artikel "Trier verliert, Bernkastel-Kues gewinnt" ( TV vom 13. Februar). Dort und in anderen TV -Berichten wird Ministeriumssprecher Jörg Wagner so zitiert: "Trier wird auf jeden Fall zugemacht." Wagner steht zu der Aussage. Er habe sie schon im November 2002 gemacht, als Minister Hans-Artur Bauckhage die Eckpunkte der anstehenden Agrarverwaltungsreform erläutert habe, erklärt er dem TV . So sei damals die Planung gewesen, und so sei sie immer noch. Der CDU-Landtagsabgeordnete Dieter Schmitt kritisiert die Aussage in einem Schreiben an Bauckhage. Schmitt spricht von einer "Basta-Methode" und fragt, warum überhaupt noch Lenkungs- und Arbeitsgruppen tagen, wenn schon Entscheidungen kundgetan würden.

"Für den Standort Bernkastel-Kues spricht die zentrale Lage der Stadt im Steillagengebiet und die Tatsache, dass von diesem Standort aus die Anbaugebiete an Unter-, Mittel- und Obermosel sowie Ruwer und Saar besser als vom Standort Trier aus betreut werden können", erläutert der Minister. Eine abschließende Entscheidung über den Standort werde aber erst im Rahmen der Agrarverwaltungsreform getroffen.

Politiker und Minister treffen sich im März

Dieter Schmitt zielt unter anderem auf den Kostenfaktor: "Wenn man mir beweisen kann, dass in Bernkastel-Kues kostengünstiger gearbeitet wird, ist das Thema für mich beendet."

SPD-Kollege Manfred Nink spricht davon, dass das Ministerium in der Standort-Frage "eiert". Wichtig sei für Trier vor allem der Erhalt des Kulturamtes. Dessen Arbeit sei auch in Mainz anerkannt, sagt Nink. "Auch die Ausbildung der Gartenbau-Lehrlinge ist in der Form einzigartig", fügt er an. Schmitt, Nink und andere Politiker werden im März mit Minister Bauckhage sprechen.

Wie der TV erfuhr, gibt es im Lenkungsausschuss einen anderen Informationsstand als in der offiziellen Verlautbarung des Landes. Jörg Wagner steht dennoch zu seiner Aussage. Allerdings sei nicht abwegig, dass zum Beispiel in Trier eine Außenstelle des Kulturamtes Bernkastel erhalten bleibe.

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