Neuer Glanz für St. Marien

SAARBURG-BEURIG. Eine einzige Baustelle ist die Pfarrkirche St. Marien in Beurig derzeit. Vom Boden bis unter die Decke reichen die Gerüste, von denen aus die Maler der 490 Jahre alten Kirche einen neuen Anstrich verpassen. Dabei ist nach Auskunft von Pastor Peter Leick Halbzeit bei den Renovierungsarbeiten.

Wer derzeit einen Abstecher in die Pfarrkirche St. Marien in Beurig macht, sollte sich nicht nur auf einen ungewohnten Anblick, sondern durchaus auch auf ungewohnte Klänge gefasst machen. Statt Kirchenmusik erfüllt im Moment auch schon mal die Musik von Herbert Grönemeyer aus den Radiolautsprechern den Raum - schließlich halten sich seit 2. Januar täglich Arbeiter in der Kirche auf, die dem traditionsreichen Gotteshaus neuen Glanz verleihen. Bis unter die Decke stehen im Innern der Kirche die Baugerüste. Figuren und Altäre sind mit großen Plastik-Planen abgedeckt. Erste Renovierung seit 25 Jahren

Zwischen 1512 und 1516 ist St. Marien erbaut worden. Der letzte Innenanstrich des Gotteshauses liegt nach Auskunft von Pastor Peter Leick 25 Jahre zurück. "Zwischendurch gab es zwei Brände. Beim ersten standen die Polster auf den Bänken in Flammen, beim zweiten hat sich die Altardecke entzündet", berichtet der Pastor. "Durch Verrußung und durch die Feuchtigkeit war die Kirche seit langer Zeit in einem sehr unansehnlichen Zustand. Mauerwerk und Putz hatten sich teilweise gelöst, die Elektrik war veraltet. Eine Sanierung war dringend notwendig." Gleich zu Beginn dieses Jahres ist mit den Arbeiten begonnen worden. So sei zunächst der Putz im Seitenschiff abgeschlagen, ein Isolierputz aufgetragen worden. Die gesamte Kirche ist und wird noch immer von innen gereinigt. "An den Stellen, die extrem verschmutzt sind, gibt es einen neuen Anstrich." Damit seien die Arbeiter derzeit noch beschäftigt. "Ich gehe davon aus, dass diese Arbeiten Ende des Monats erledigt sind, die Gerüste dann abgebaut werden", sagt Leick. Bis Juni soll alles fertig sein

Im Anschluss daran würden das Inventar, die Figuren und der Gnadenaltar gereinigt. Bis Juni soll die Renovierung abgeschlossen sein. "An Pfingstmontag oder am 18. Juni wollen wir während eines Gottesdienstes mit dem Mutter-Gottes-Bild in die Kirche einziehen", erklärt der Pastor. Derzeit sind die Gottesdienste ins Pfarrheim verlegt. Zum Palmsonntag allerdings soll St. Marien wieder genutzt werden. Ungeachtet dessen ist die Kirche auch während der Renovierungsphase geöffnet. "Wir haben bewusst entschieden, das Gotteshaus für die Bevölkerung zugänglich zu lassen", sagt Leick. "Sie soll sich nicht ausgeschlossen fühlen, sondern nachvollziehen können, was hier passiert." Schließlich schmerze einen Teil der Kirchenbesucher noch immer, dass der frühere Altar Anfang der 70er-Jahre sang- und klanglos aus der Kirche entfernt worden war. Leick: "Angeblich, weil er wurmstichig war." Allerdings seien der heutige Altar sowie der bisher gestaltete Altarraum einigen Kirchenbesuchern zu nüchtern. "Aus diesem Grund überlegen wir derzeit auch, wie wir den Altarraum wärmer und freundlicher gestalten. Da müssen wir aber sehr behutsam vorgehen, die Menschen sollen sich damit identifizieren können. Deshalb gibt es auch noch nichts Spruchreifes." Definitiv hingegen ist die Summe der Renovierungskosten: 135 000 Euro fallen für alle Arbeiten nach Auskunft des Pastors an. 60 Prozent bezuschusse das Bistum Trier - "allerdings nur für substanzerhaltende Maßnahmen". Die Renovierung der Altäre fördere das Denkmalamt mit 25 Prozent, den Rest müsse die Pfarrei aufbringen. Leick ist eifrig dabei, Spenden einzutreiben. "Ein Drittel der Summe ist zur Halbzeit der Arbeiten da." Zu einem unbestimmten Zeitpunkt stehe noch die Außenrenovierung der Kirche an. "Aber das wird wohl noch ein bisschen dauern", winkt der Pastor ab. Mittel- bis kurzfristig hingegen will der 40-Jährige darauf hinwirken, dass die älteste Marienwallfahrtskirche des Bistums Trier touristisch stärker eingebunden wird. "Mit der Saar-Obermosel-Touristik bin ich deswegen bereits im Gespräch. Wir müssen mit diesem Pfund besser wuchern."

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