Neuer Lack und neues Kreuz

Eine der schönsten Fronleichnams-Prozessionen der Region startet heute an der Kirche St. Jakobus. Letzte Station ist der frisch renovierte Außen-Altar der im Mannebachtal gelegenen Pfarrkirche von Fisch, Rehlingerhof und Kahren. In Hunderten ehrenamtlichen Stunden hatten drei Kahrener und ihr Ortsvorsteher sich des maroden Bauwerks und seiner Christus-Figur angenommen.

Saarburg-Kahren. Die Geschichte der Kirche St. Jakobus Litdorf-Rehlingen ist eine ganz besondere. Denn die kleine Ortschaft Litdorf, deren Zentrum die Kirche einst war, gibt es nicht mehr. Die Pest hatte das Dorf in der Mitte des 16. Jahrhunderts ausgelöscht. Nur das Gotteshaus blieb erhalten und steht heute noch im idyllisch bewaldeten Mannebachtal. Die Pfarrkirche von Fisch, Rehlingerhof und Kahren ist ein Kleinod: Drei Altäre, mehrere Statuen und Gemälde schmücken im Barockstil das reich verzierte Innere der beliebten Hochzeitskirche.Nur der Außen-Altar passte bisher nicht in das pittoreske Gesamtbild: Die Witterung hatte der "Kahrener Kapelle" stark zugesetzt, Baumwurzeln hatten die Wände aufgebrochen, die Christus-Figur war farblos und marode. Holzfigur aus dem 17. Jahrhundert

Anfang des Jahres beschloss Erwin Hunsecker aus Kahren, dass es so mit der "Kahrener Kapelle" nicht weitergehen konnte. "Das Angebot, das wir von einer Firma für die Sanierung eingeholt hatten, lag allerdings weit über unseren Möglichkeiten", erzählt Hunsecker. Also nahmen er und die Kahrener Johann Funk und Johann Berend die Sache selbst in die Hand: Wände und Putz wurden erneuert, das Dach wurde neu gedeckt, der First mit Holz verkleidet. Auch ein neues 2,40 Meter hohes und 1,50 Meter breites Eichenholzkreuz fertigten die Männer in Eigenarbeit. Der Christusfigur nahm sich Ortsvorsteher Reiner Glosse an: "Ich dachte erst, der Korpus sei aus Gips, dann stellte sich heraus, dass es sich um eine geschnitzte Holzfigur handelt, vermutlich aus dem 17. Jahrhundert", erklärt der studierte Künstler und Kunsterzieher. Orientiert an historischen Vorbildern lackierte Glosse in der heimischen Garage die Christusfigur mit dezenten Farben neu. Rechtzeitig zum heutigen Fronleichnam-Feiertag ist der Altar nach rund 300 ehrenamtlichen Arbeitsstunden fertig geworden. "Ich freue mich sehr über das Engagement - es ist ein schönes Zeichen nach außen, wie wichtig die Kirche der Gemeinde ist", sagt Pastor Peter Leick. Der Festgottesdienst beginnt heute, Donnerstag, um 14 Uhr, danach zieht die Prozession durch den Wald, vorbei an drei Blumenaltären. Endstation ist am neuen Altar.

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