Neuer Radweg für weniger als 1500 Euro

Ein Verkehrsunfall auf der Kreisstraße 137 im Februar bestätigte: Wer zwischen Irsch und Ockfen zu Fuß unterwegs ist, lebt gefährlich. Das soll sich ändern. Nach der Gemeinde Irsch will sich nun auch die Nachbargemeinde Ockfen am Bau einer durchgehenden Rad- und Fußwegverbindung zwischen beiden Orten beteiligen.

 Trotz eines vorhandenen Radwegs zwischen Irsch und Ockfen müssen Radfahrer und Fußgänger die viel befahrene Kreisstraße 137 stellenweise benutzen. Noch – denn nach der Gemeinde Irsch wollen sich nun auch die Ockfener am Bau einer durchgehenden Rad- und Fußwegverbindung beteiligen. TV-Foto: Hermann Pütz

Trotz eines vorhandenen Radwegs zwischen Irsch und Ockfen müssen Radfahrer und Fußgänger die viel befahrene Kreisstraße 137 stellenweise benutzen. Noch – denn nach der Gemeinde Irsch wollen sich nun auch die Ockfener am Bau einer durchgehenden Rad- und Fußwegverbindung beteiligen. TV-Foto: Hermann Pütz

Ockfen. Für die Gemeinderäte von Irsch und Ockfen ist das Maß seit Fastnachtsdienstag voll. Denn an diesem Tag ist es auf der Kreisstraße 137, die beide Orte verbindet, erneut zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen, an dem Fußgänger beteiligt waren. Zwei Männer aus dem Kreis Trier-Saarburg hatten sich nach dem Karnevalsumzug in Irsch zu Fuß auf den Weg nach Ockfen gemacht. Eine Autofahrerin übersah die Fußgänger in der Dunkelheit und erfasste einen der Männer. Er wurde schwer verletzt. Zwar ist zwischen Irsch und Ockfen ein Rad- und Fußweg ausgewiesen. Um ihn zu erreichen, müssen Radfahrer und Fußgänger dennoch die K 137 außerhalb der Ortsgrenzen auf einer Länge von mehreren hundert Metern benutzen.Nachdem Vertreter beider Gemeinden Gespräche über eine durchgehende Rad- und Fußwegverbindung geführt hatten, hatte der Gemeinderat Irsch bereits im März beschlossen, einen auf Irscher Gebiet liegenden Wirtschaftsweg, der an den vorhandenen Radweg anschließt, mithilfe von Straßenaufbruch zu befestigen und damit "fahrradtauglich" zu machen (der TV berichtete). In ihrer jüngsten Sitzung befassten sich auch die Ratsherren von Ockfen mit der Thematik. Zu Beginn appellierte Ortsbürgermeister Leo Steinmetz an die Ratskollegen: "Die Irscher haben der Sache schon zugestimmt. Ich denke, wir sollten das auch tun." Grünes Licht aus dem Rat

Auch in Ockfen sollen bereits vorhandene Wirtschaftswege, von denen einer an den bestehenden Radweg anschließt, mit Asphalt-Fräsgut aus einer Straßenbaumaßnahme befestigt werden. Weg Nummer eins beginnt an der Drachenflieger-Landewiese und stößt nach rund 200 Metern auf die K 137 am Ortseingang aus Richtung Irsch. Von dort soll ein weiterer, ebenfalls rund 200 Meter langer Streckenabschnitt bis zum Sportplatz führen. Während der Rat dem Ausbau des ersten Teilbereichs recht schnell grünes Licht gab, sorgte der Weg zwischen Ortseingang und Sportplatz zunächst für Gesprächsstoff.Ein Ratsmitglied stellte die Notwendigkeit, den Streckenabschnitt auszubauen, grundsätzlich in Frage. Die Begründung: "Der Weg wurde erst vor wenigen Jahren mit Schotter befestigt. Man könnte das Geld auch in andere Dinge investieren." Immerhin bestehe für Radfahrer - für sie ist der Schotter-Belag ungeeignet - die Möglichkeit, durch den Ort zu fahren. Ortschef Steinmetz räumte ein, ein Ausbau sei derzeit nicht erforderlich. Jedoch sei der Weg am Sportplatz entlang für Radler und Fußgänger weniger beschwerlich als die teils stark ansteigende Strecke durch die Ortslage. 400 Meter lange Ausbaustrecke

Auch der finanzielle Aufwand sei überschaubar. "Eine Strecke von 500 Metern mit Straßenaufbruch zu befestigen, kostet rund 1500 Euro", erklärte Leo Steinmetz und verwies auf eine vergleichbare Baumaßnahme. Laut dem Entwurfsplan beträgt die Ausbaustrecke in Ockfen insgesamt nur rund 400 Meter. Zudem hat nach Auskunft des Ortsbürgermeisters die Jagdgenossenschaft zugesichert, einen Teil der Ausbaukosten zu tragen. Das überzeugte die Ratsmitglieder am Ende. Der Beschluss, auch den Streckenabschnitt zwischen dem Ortseingang aus Richtung Irsch und dem Sportplatz für Radfahrer zu befestigen, erfolgte einstimmig.Alois Etringer ist neuer Erster Ortsbeigeordneter der Gemeinde Ockfen und damit Stellvertreter von Ortsbürgermeister Leo Steinmetz. Die Mitglieder des Gemeinderats wählten den bislang als Zweiten Beigeordneten fungierenden Etringer in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig.

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