Neuer Zuschnitt für Grundstücke

FISCH. Das Thema Flurbereinigung beinhaltet mancherorts Zündstoff. In Fisch hingegen waren die bisherigen Schritte von großer Zustimmung begleitet.

Günter Hunsicker ist zuversichtlich, dass ein gutes Ende nehmen wird, womit vor Wochen in Fisch begonnen wurde. Wenn alles so optimal laufe, wie es begonnen habe, könne man in vier bis fünf Jahren fertig sein, rechnet er. Als Vorsitzender des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft (Zusammenschluss aller Beteiligten) ist er ein gewichtiger Mann im Verfahren für eine neue Bodenordnung.Wege- und Gewässerplan wird erstellt

Lob für die bisherige Vorgehensweise in Fisch kommt von Reinhard Lichtenthal vom Kulturamt in Trier. Das Verwaltungsverfahren sei eingeleitet. Derzeit arbeite seine Behörde an dem Wege- und Gewässerplan. Es würden allerdings keine neuen Wirtschaftswege erschlossen, sondern die bestehenden für eine höhere Belastbarkeit - für die schweren Traktoren - ausgebaut. "Unsere Wege sind zum Teil in einem desolaten Zustand", sagt Hunsicker. "Heute sind die Landwirte mit 24-Tonnern auf Flurwegen unterwegs, die für maximal acht Tonnen ausgelegt sind." Dabei ist der Wegebau nur ein Teilaspekt der Bodenneuordnung. Ziel sei eine leistungs- und wettbewerbsfähige Landwirtschaft. Mit einem optimalen Zuschnitt der Grundstücke soll sie erreicht werden. Zuletzt gab es 1975 eine Flurbereinigung in Fisch. Seither haben sich die Verhältnisse radikal geändert in den bäuerlichen Betrieben. Gerade mal drei Haupterwerbsbetriebe gibt es heute in dem 300-Einwohner-Ort, weitere sechs auf dem Rehlinger Hof. Der Betrieb von Hans-Peter Wacht beispielsweise umfasst 120 Hektar Grün- und Ackerland und mehr als 200 Stück Großvieh. Die Fischer Haupterwerbsbauern bewirtschaften nahezu alle Äcker und Wiesen der Gemarkung. "Und da auch in der Landwirtschaft Zeit Geld ist, kommen wir an einer Flurbereinigung so gut wie nicht vorbei", meint Hunsicker. Die gesamte Gemeinde profitiere davon. Gespräche mit den Beteiligten gab es, nachdem die Gemeinde per einstimmigem Ratsbeschluss vor einem Jahr die Flurbereinigung beschlossen hatte. Dabei habe es nur wenig Widerstand gegeben. Hunsicker: "Zumindest alle Landwirte waren dafür." Auch Orts-Chef Dieter Schmitt begrüßt die Aktion und meint: "Allen kann man es nicht recht machen." In der Saargaugemeinde geht es um eine Fläche von rund 550 Hektar. Die Wegefläche macht nach Auskunft Hunsickers sieben Kilometer aus, Schotterwege eingerechnet. "Von besseren Wegen werden alle profitieren, auch die Spaziergänger und Fahrradfahrer." Wenn es machbar ist, sollen die Grundstücke an den Kopf-Enden auf 500 Meter ausgelegt werden. So seien sie besser zu bewirtschaften. Mit der Flurbereinigung soll auch ein kleines Baugebiet auf den Weg gebracht werden. In die umfangreiche Gemeinschaftsaufgabe integriert, sei dies für die Gemeinde sehr viel günstiger als etwa eine Einzelaufgabe. Hunsicker: "Es ist an der Zeit, den Bewohnern Bauland anzubieten. Sonst wandern sie ab." 15 bis 18 Bauplätze seien vorgesehen. Die Kosten für die Flurbereinigung beziffert Hunsicker auf etwa 1000 Euro pro Hektar. Zehn Prozent müssten die Eigentümer aufbringen, Eigenleistung sei möglich. Mittel aus der Jagdpacht und der fälligen Wegebau-Unterhaltung verringerten den Anteil der Gemeinde. Der Vorstand sei bemüht, den Eigenanteil so gering wie möglich zu halten. "Die vor Jahren angelegten Streuobstwiesen bleiben natürlich bestehen", versichert Hunsicker. Lesen Sie morgen in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah" einen Spielplatz-Check.

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