Neues Großgerät für Saarburger Klinik

Kopf, Wirbelsäule, Handgelenk - das alles kann im Saarburger Kreiskrankenhaus seit Neuestem genauer unter die Lupe genommen werden. Denn durch die Kooperation mit der radiologischen Gemeinschaftspraxis Amberger, Gajek, Jeibmann, Lieser, Deinzer sind nun auch Kernspintomografien möglich.

Saarburg. Ein monotones klopfendes Geräusch ist zu hören. Es erinnert an schlechte Techno-Rhythmen. Doch mit Musik hat es nicht im Entferntesten etwas zu tun. Verursacher ist die Kühlanlage des neuen Kernspintomografen am Saarburger Kreiskrankenhaus. Doch das Klopfen ist noch nicht alles. Kommt die Maschine erst in Gang, knattert sie wie ein Maschinengewehr.

Was sich ungut anhört, ist für das Kreiskrankenhaus in Saarburg eine Bereicherung. Denn mit diesem neuen Angebot ermöglicht es den Menschen in der Verbandsgemeinde eine stationäre und ambulante radiologische Untersuchung vor Ort und erspart Fahrten nach Trier oder ins benachbarte Saarland.

Rund 1,5 Millionen haben der Kernspintomograf und die Umbaumaßnahmen im Krankenhaus gekostet. Ein Betrag, der nicht ohne Hilfe gestemmt werden konnte. Daher hat die Trierer radiologische Gemeinschaftspraxis Amberger, Gajek, Jeibmann, Lieser, Deinzer das Gerät finanziert. Die Umbaukosten der Kapelle, in der der etwa vier Tonnen schwere Kernspintomograf nun steht, hat das Krankenhaus bezahlt - und gleichzeitig eine neue Kapelle errichtet. Die radiologische Praxis hält schon seit zehn Jahren eine Kooperation mit dem Krankenhaus. Sie betreiben den Computertomografen am Krankenhaus. Vor rund zwei Jahren sei das Krankenhaus erneut an die Praxis herangetreten, erzählt Radiologin Britt Gajek. Diesmal mit dem Wunsch nach einem Kernspintomografen. In diesem Jahr wurde der Wunsch umgesetzt. Und aufgrund einer gesetzlichen Änderung vor zwei Jahren ist es den Radiologen nun möglich, Patienten auch ambulant zu behandeln. Denn Ärzte dürfen seitdem auch eine Zweigpraxis - in diesem Fall in Saarburg - führen. Früher waren nur eine Praxis und ein Zulassungssitz gestattet. Vier Ärzte sind im Wechsel am Krankenhaus tätig - wenn auch nicht immer vor Ort. Teleradiologie nennt sich diese Art der Untersuchung. Dabei werden die Patienten von speziell ausgebildeten medizinisch-technischen Assistenten oder Arzthelfern betreut, und die Untersuchungsergebnisse werden per Computer an die Radiologen weitergeleitet.

Hunderte Bilder muss der Arzt dabei prüfen. Eine Arbeit, die nicht binnen ein paar Stunden getan ist. "Es ist eine gemeinsame Entscheidung für gute Qualität, die nicht immer adhoc geschieht", erklärt Radiologin Britt Gajek. Denn wer gute und richtige Befunde haben will, dürfe nicht mit einem zeitlichen Wunder rechnen.

Die Kernspintomografie an sich sei für einen gesunden Menschen ungefährlich, sagt die Ärztin. Es gibt jedoch auch Risikogruppen, die nicht untersucht werden dürfen. Dazu zählen Menschen mit Herzschrittmachern, hochmagnetischem Metall wie zum Beispiel Granatsplittern im Körper und innerem Hörgerät oder implantierten Pumpen. Vorsicht müssen auch gepiercte oder tätowierte Menschen walten lassen. Das Metall und die unter die Haut injizierte Tusche erhitzen sich durch das Magnetfeld stark und können bei der Untersuchung im schlimmsten Fall zu Verbrennungen führen.

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