Neuverschuldung ist nicht aufzuhalten

BEKOND. Einstimmig hat der Ortgemeinderat den Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2006 beschlossen. Im Verwaltungshaushalt wird mit einem Fehlbedarf von rund 90 000 Euro gerechnet.

Der Haushalt war das zentrale Thema in der ersten Sitzung im neuen Jahr. Es war eine wahre Marathonsitzung, hatten die Ratsmitglieder doch allein im öffentlichen Teil zehn Punkte mit weiteren Unterteilungen zu beraten und zu beschließen. Trotz äußerster Spardisziplin konnte ein Fehlbetrag, er ist etwa 20 000 Euro niedriger als im Vorjahr, nicht vermieden werden. Er ist im Wesentlichen durch höhere Ausgaben und durch aufgebrauchte Rücklagen entstanden. Ortsbürgermeister Paul Reh, der zur Sitzung auch Bürgermeister Berthold Biwer und Norbert Branz von der Verwaltung begrüßte, erläuterte die Gründe für die höheren Ausgaben im Einzelnen. Im Gegensatz zum Jahr 2005, damals waren noch Zuführungen aus dem Vermögenshaushalt von 44 000 Euro möglich, konnte 2006 nicht mehr auf Rücklagen zurückgegriffen werden. Der neue Verwaltungshaushalt ist in der Einnahme auf 586 303 Euro und in der Ausgabe auf 676 768 Euro festgesetzt. Der Vermögenshaushalt beläuft sich sowohl in der Einnahme als auch in der Ausgabe auf 437 950 Euro. Er kann nur durch eine weitere Kreditaufnahme in Höhe von 337 300 Euro finanziert werden. Schuldenstand leicht gesunken

Die Steuerhebesätze für die Gemeindesteuern sind wie folgt festgesetzt: Grundsteuer A 300 v.H., Grundsteuer B 317 v.H. und die Gewerbesteuer 330 v.H. Die Hundesteuer ist gestaffelt von 40 über 60 bis 80 Euro für jeden weiteren Hund. Der Schuldenstand beträgt zu Beginn des Jahres 701 487 Euro, ist aber gegenüber dem Vorjahr um rund 13 000 Euro gesunken. Wird allerdings die Kreditaufnahme wirksam, steigt die Gesamtverschuldung bis Ende des Jahres auf 1 038 787 Euro. Das führt dann durch den Zins und Tilgungsdienst zu einer weiteren Belastung des Verwaltungshaushaltes. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt derzeit bei 877 Euro. Der wesentliche Teil der Neuverschuldung in diesem Jahr ist für den Grunderwerb im Baugebiet "Im Tal" (225 000 Euro) vorgesehen. Durch die Verkaufserlöse, die für die Folgejahre geplant sind, würde sich die Kreditaufnahme durch die Einnahmen egalisieren. Neue Projekte führen zu höherem Kapitalbedarf

Allerdings sind für das Jahr 2007 mit der Sportplatzsanierung und dem Ausbau der Raiffeisenstraße zwei Projekte geplant, die zu erhöhtem Kapitalbedarf führen. Er kann allerdings nur in Höhe der gewährten Zuschüsse zurückgeführt werden. Wegen dieser Investitionen wird sich der Schuldenstand in den nächsten Jahren nicht wesentlich absenken lassen, und der Vermögenshaushalt wird über längere Zeit erheblich belastet. Ortsbürgermeister Reh: "Ich bedanke mich bei der Verbandsgemeindeverwaltung für die gute Zusammenarbeit und die stets gute Beratung. Ein ganz herzliches Dankeschön gilt Norbert Branz, meinem direkten Ansprechpartner." In einem gesonderten Tagesordnungspunkt beschloss der Rat die Aufnahme von Kindern unter drei Jahren in den Kindergarten. Über die dazu erforderlichen Ausbaumaßnahmen, zum Beispiel die Sicherstellung eines zweiten Rettungsweges, wird der Trierische Volksfreund ausführlich gesondert berichten.

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