Nicht Fisch, nicht Fleisch

Der Uferbereich an der Saarmündung macht derzeit einen ansprechenden Eindruck. Das ist die gute Nachricht. Dass der angebliche "Erholungs- und Erlebnisraum Saarmündung" weder Erholung noch Erlebnisse bescheren wird, ist die schlechte.

Weil über das "Leader+"-Programm Geld von der EU winkte, hat die Stadt das Projekt in dieser Form in Angriff genommen. Aber weil die Summe von 175 000 Euro für eine wirklich einfallsreiche und attraktive Gestaltung des Bereichs zu gering ist, blieb man auf halben Weg stehen. Das Ergebnis: Von allem etwas, aber nichts wirklich durchdacht. Das liegt wahrscheinlich im System. Wer die Kommunalpolitik beobachtet, wird den Eindruck nicht los: Da winkt von irgendeiner Stelle Geld, und bevor das in einer anderen Gemeinde ausgegeben wird, zimmert man rasch ein Projekt, um in den Genuss der Mittel zu kommen. Da sinken die Anforderungen an das Konzept rapide. Das Ergebnis: nicht Fisch, nicht Fleisch. Die Saarmündung ist eine Durchgangsstation - nicht nur für die Wassermassen, die sich weiter Richtung Rhein wälzen, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer. Die bleiben stehen, schauen und ziehen dann weiter - weg von der Geräuschglocke unter den Brücken. Da hätte eine halbwegs ordentliche Ufergestaltung ausgereicht - vielleicht mit einer Bank und mit der Skulptur, die so schlecht dort nicht platziert ist. Treppchen ins Wasser, Rasenflächen, Holzpodest, Grillplatz sind potenzielle Investitionsruinen - Einrichtungen, deren Funktion spätestens nach dem nächsten Hochwasser zweifelhaft wird. Eine "Leader+"-Maßnahme hätte die Stadtverwaltung auch woanders in Konz realisieren können. Idyllen, die aufgewertet werden könnten, gibt es hier noch zuhauf. m.moeller@volksfreund.de

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