Nicht nur alte Hüte

FREUDENBURG. (hpü) Drei Jahrzehnte sind es her, als eine Band namens "Lake" mit Hits wie "On the run" oder "Jesus came down" international Erfolge feierte. Nachdem die Combo Ende der 80er-Jahre von der Bildfläche verschwunden war, steht sie seit 2002 wieder auf der Bühne. Auf ihrer aktuellen Tour machten die fünf "Lakers" in Freudenburg Station.

Sie füllte einst riesige Konzerthallen, und ihre Songs waren mehr oder weniger regelmäßig auch in den USA in den Hitlisten zu finden. Nach einer beispiellosen Karriere, die 1975 begonnen hatte, verschwand die deutsch-britische Rockband "Lake" Ende der 80er-Jahre schließlich von der Bildfläche. Noch heute genießt die Truppe um Sänger James Hopkins-Harrison in gewissen Kreisen Kultstatus. Erst vor vier Jahren trommelte Gitarrist Alex Conti ein paar Musiker zusammen. Seit 2002 touren die "Lakers" wieder durch die Republik, und im vergangenen Jahr erschien mit "The Blast of Silence" sogar ein neues Album. Jüngst hatte die Kult-Combo im Freudenburger "Ducsaal" Station gemacht. Dem Kenner offenbarte sich schon zu Beginn, dass die vergangenen drei Jahrzehnte nicht spurlos an "Lake" vorüber gegangen sind. Denn von der Ur-Band von 1975 ist einzig Gitarrist Conti übrig geblieben. Bereits 1991 war Sänger Hopkins-Harrison gestorben. In der aktuellen Besetzung steht Mike Starrs am Mikrofon. Außerdem sind Adrian Askew (Keyboards), Micky Stickdorn (Schlagzeug) und Michael Becker (Bass) auf der Bühne zu sehen. Die Konzerte des Quintetts finden - anders als in der Blütezeit der Band - jedoch nicht mehr vor mehreren tausend Fans statt, sondern gehen in der Regel in Clubs oder in größeren Hallen in der Provinz und bestenfalls vor ein paar hundert Leuten über die Bühne. Die Fans jedoch kommen ganz auf ihre Kosten - schon deshalb, weil die Fünf von "Lake" keineswegs versuchen, vom verblichenen Glanz "alter Hüte" zu zehren, sondern auch Neues aus den Lautsprecherboxen zaubern. Auch wenn Frontmann Starrs hin und wieder an seine gesanglichen Grenzen stieß, überzeugte die Band ihr Ducsaal-Publikum, was nicht zuletzt am virtuosen Umgang Alex Contis mit seinem Zupfinstrument lag. Denn der "Ur-Laker" geizte nicht mit zum Teil ellenlangen Gitarrensoli. Auch Keyboarder Adrian Askew setzte mit dem Sound seiner Hammondorgel immer wieder klangliche Akzente. Mit dem durchaus hörenswerten Konzert ist die aktuelle Ducsaal-Saison fast schon zu Ende. Wer und was nach einer dreimonatigen Pause ab September zu hören und zu sehen sein wird, steht laut Club-Chef Manfred Weber noch nicht fest. "Wir sind derzeit dabei, die Termine klar zu machen." Sicher ist hingegen: "Wir werden auch in der kommenden Saison exzellente Musiker nach Freudenburg holen", stellte Weber in Aussicht. Übrigens gibt es den Ducsaal im Dezember seit 25 Jahren, und das soll gefeiert werden. Wie, das ist allerdings noch offen.

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