Nicht nur für Waldrach ein Glücksfall

WALDRACH. Das neue Rathaus der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer in Waldrach war schon einige Tage in Betrieb. Seit dem Wochenende ist der Neubau nun offiziell eröffnet – und den kirchlichen Segen hat er auch.

Für die VG war es ein denkwürdiger Tag, auf den viele seit Jahren hingearbeitet hatten. Gleichermaßen wurde die Eröffnungsfeier zur ersten großen "Belastungsprobe" für den neuen Rathaussaal. Dicht gedrängt standen in dem weitläufigen Raum die Gäste, als der Hausherr, Bürgermeister Bernhard Busch, zur Eröffnungsansprache ansetzte.Lange Dankadresse an viele Mitstreiter

Sein besonderer Gruß und Dank galt allen, die an diesem Projekt mitgewirkt und es ermöglicht hatten. Ganz vorne in Buschs Liste der Förderer stand ADD-Präsident Josef Peter Mertes, der "bei der Förderung aus dem Investitionsstock eine maßgebliche Rolle gespielt hatte" und auch beratend mitgewirkt habe. Des Redners Dank für Unterstützung galt weiter Landrat Richard Groß und den Bürgermeisterkollegen aus den Verbandsgemeinden. Hervorgehoben wurden außerdem die Mitglieder des VG-Rates Ruwer, die das Projekt kritisch wie konstruktiv begleitet und stets mit großen Mehrheiten beschlossen hätten. Besonders engagiert habe sich die Gemeinde Waldrach, die mit dem Grundstück und weiteren 400 000 Euro an dem Bau beteiligt sei. "Frohen Herzens" begrüßte Busch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VG Ruwer, die sich von Anfang an in das Projekt eingebracht hätten. Großartiges sei von ihnen auch in den zurückliegenden Wochen des Umzugs geleistet worden. Doch warum Waldrach als neuer Verwaltungssitz? Busch: "Waldrach ist als Standort unterstützt worden, weil es historisch und topografisch schon immer eine Zentralfunktion besaß." Die Wege der VG Ruwer führten über Waldrach - so sähen es auch die Menschen hier. Mit dem neuen Haus sei die VG Ruwer besser gerüstet für die Zukunft - auch für den Fall einer künftigen Verwaltungsreform, sagte der Hausherr mit einem kritischen Seitenblick auf Bestrebungen der Landes-FDP, die Verbandsgemeinden abzuschaffen. Busch: "Der Wegfall der Bezirksregierungen hat auch nicht zu weniger Bürokratie geführt." Bei allen Strukturänderungen müsse höhere Bürgernähe und Effizienz das Ziel sein. Für Waldrach sei das neue Haus ein Glücksfall, ein Kristallisationspunkt für die angestrebte Entwicklung als Dienstleistungsstandort. So habe bereits der Wegzug eines Unternehmens aus Waldrach verhindert und der Zuzug eines Dienstleisters gesichert werden können. Sparkasse und Volksbank hätten ihren Standort ausgebaut. Nach der Einsegnung aller Räume durch Pastor Rudolf Laub von der katholischen Kirche und Pfarrer Matthias Jens von der evangelischen Gemeinde folgten weitere Ansprachen von ADD-Präsident Mertes, Landrat Richard Groß und Ortsvorsteher Heinfried Carduck. Sein Dank galt dem ADD-Präsidenten für dessen beharrlichen Einsatz gegenüber der Landesregierung sowie für die Förderung durch Landrat Groß. Besonders lobend erwähnte Carduck den Waldracher Gemeinderat, allen voran den Beigeordneten und Mitstreiter Reinhard Lichtenthal. Nochmals vorgestellt wurde der Bau durch die Architektengemeinschaft Stein-Hemmes, Willems und Rummel. Statt der symbolischen Schlüsselübergabe überreichte das Planerteam einen Gutschein für eine Sitzbank an den Hausherrn.Künftig auch ein Ort der Kultur

Nicht nur Verwaltungssitz, sondern auch ein Ort der Kultur soll das neue Gebäude sein. Der Anfang ist gemacht: Als "Kunst am Bau" wird in den nächsten Tagen die Skulpturengruppe "Wasserwächter" des Trierer Künstlers Guy Charlier aufgestellt. Bereits am Vortag war der Ratssaal Schauplatz des Kabaretts "Nitribitt und Nierentisch" von Barbara Ullmann. Bis Ende Januar ist eine Ausstellung von 16 Künstlerinnen aus der VG Ruwer zu sehen. Die Eröffnung mit Einführung durch Christine Stolpe fand am Freitag im Anschluss an die Feier statt. Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Querflötentrio Claudia Allar, Anne Bösen und Anne Fries.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort