"Nichts für langweilige Ohren"

Merzig · Im Jahr 2003 stimmte die 27-köpfige Jazzchor-Truppe mit Chorleiter Thomas Berger die ersten Töne an. Höhepunkt zum Zehnjährigen ist ein Konzert von Jazz-aber! mit dem Blue Art Orchestra von Georg Ruby im November.

Merzig. Die zündende Idee zur Gründung von Jazz-aber! entstand anlässlich eines Workshops des Gesangsstudios Waltraud Krompholtz im Sommer 2003. Hier waren sich alle schnell einig: "Das muss weitergehen." Gymnasiallehrer und Boy-Group-Mitglied der Zuppelmusik, Thomas Berger (42), wurde zum Dirigenten berufen, und zusammen mit einer Handvoll Teilnehmer wurden Raum, Klavier und Noten organisiert.
Die ersten Proben fanden damals in der alten Schule in Mechern, einem Ortsteil von Merzig, statt, wobei die groovende Schar ihr Repertoire stetig um Latin-, Swing-, Gospel-, Pop- und Bebop-Stücke sowie klangvolle Balladen erweitert hat. Die Mixtur von guter Laune, Rhythmus und schwarz-weißen Tastenklängen ist "nichts für langweilige Ohren", sagt der erste Vorsitzende German Garling (47), der den Chor seit seiner offiziellen Eintragung ins Vereinsregister Merzig im Jahr 2006 erfolgreich managt.
Geprobt wird jeden Dienstag im Kolpinghaus in Merzig, wo Berger die Stücke zum Teil eigens für die Gruppe arrangiert und am Klavier begleitet. Polyphone Sätze, die sich mit fünfstimmigen Jazzakkorden abwechseln, Scatgesang und rhythmisch-percussive Elemente à la Al Jarreau machen dabei richtig Laune.
Fernziel von Berger ist es, die Jazzer so gut auszubilden, dass jeder in der Lage ist, auch selbstständig zu improvisieren.
Unkonventioneller Stil


Geübt wird mit trickreichem Tonleiter- und Auswendig-Singen. Es ist vor allem der unkonventionelle Stil des Chorleiters, der für glänzende Stimmen und Stimmung sorgt.
Bei den Satzproben wird er von seiner Frau Sandra Berger (38) unterstützt, die selbst eine Sopranistin ist und so gleich mehrfach im Chor für optimale Harmonien sorgt. Hört man, wie witzig und stilvoll zugleich der Chor die Jazzklassiker interpretiert, bekommt man definitiv Lust auf mehr.
Wer den Chor erleben möchte, hat in diesem Jahr gleich zwei Gelegenheiten: Am 31. August nimmt Jazz-aber! an der Aktion "Sing City" in Saarlouis teil, und am 8. November steigt in der Stadthalle Merzig die Geburtstagsveranstaltung in Kooperation mit der Villa Fuchs.
Als Gast wird an diesem Abend Georg Ruby mit seinem Blue Art Orchestra die Chor-Formation begleiten. Professor Georg Ruby leitet den Jazz-Studiengang der Musikhochschule Saar und ist Mitbegründer des in der Szene legendär gewordenen Kölner Stadtgarten-Jazzprojekts. 2011 wurde er vom New York City Jazz Record Magazin ausgezeichnet. red
Wer sich für den Chor oder die Veranstaltungen interessiert - egal ob als Fan, Sänger, Veranstalter oder als Sponsor des Konzerts - nimmt Kontakt auf unter www.facebook.com/Jazzaber

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