Noch herrscht Ruhe in der Friedensaue

Bekommt Saarburg das Einkaufszentrum "Friedensaue", oder wird nichts aus den großen Ansiedlungs-Plänen der Stadt? Noch ist die Antwort offen. Denn nach wie vor ist das Innenministerium mit dem Zielabweichungsverfahren für das Projekt beschäftigt. Mit einer Entscheidung sei nicht vor Mitte Mai zu rechnen, lautet die Auskunft aus Mainz.

 Was wird aus dem Sportzentrum Saarburg? Die Zukunft dieses Geländes ist noch ungewiss. TV-Foto: Klaus Kimmling

Was wird aus dem Sportzentrum Saarburg? Die Zukunft dieses Geländes ist noch ungewiss. TV-Foto: Klaus Kimmling

Saarburg/Mainz. Wer sich in Saarburg derzeit nach dem Stand der Entwicklung in punkto geplantes Einkaufszentrum "Friedensaue" erkundigt, erntet vor allem eine Reaktion: Schulterzucken. Nachdem im Herbst vergangenen Jahres bei Teilen des Einzelhandels aus der Innenstadt heftig diskutiert worden war und vor allem Mitglieder des Arbeitskreises "Ideen und Konzepte" (Iko) Sturm gelaufen waren gegen die geplante Ansiedlung (der TV berichtete mehrfach), scheint im Moment das Motto "Still ruht der See" vorzuherrschen.Keine weiteren Initiativen

"Wir wissen ja nichts. Es gibt keine neuen Informationen", heißt es aus Iko-Kreisen. Weitere Initiativen gegen das Investoren-Projekt, bei dem auf dem Gelände der Sportanlage im Leuckbachtal eine Gewerbe-Ansiedlung mit einer Verkaufsfläche von rund 15 000 Quadratmetern entstehen könnte, gebe es derzeit nicht. Wie auch viele andere in Saarburg müssen sich die Iko-Leute und die Mitglieder des Saarburger Gewerbe-Verbandes derzeit gedulden. Denn Fakt ist: Noch läuft das sogenannte Zielabweichungsverfahren beim Innenministerium in Mainz. Das war nach der im Herbst von der Kreisverwaltung Trier-Saarburg eingeleiteten raumordnerischen Prüfung notwendig geworden, weil dabei festgestellt worden war, dass die Planungen dem Landesentwicklungsplan III widersprechen. Grund für den Widerspruch und die damit verbundene "Sonderprüfung": der geplante Standort im Leuckbachtal, der die Einkaufsflächen nicht in der Innenstadt, sondern in der Randlage konzentrieren würde. Nach Auskunft von Christina Hahn, stellvertretende Pressesprecherin des Innenministeriums in Mainz, ist der Antrag auf das Zielabweichungsverfahren Ende Januar an das Innenministerium (ISM) gesandt worden. "Ab der Übergabe dauert ein solches Verfahren im Schnitt zwei bis drei Monate", so Hahn auf TV-Anfrage. Mit der Prüfung liege man durchaus noch im üblichen Zeitrahmen. Für eine "einvernehmliche, positive Entscheidung" müssten Wirtschafts- und Finanzministerium und die Kommunalabteilung des ISM ihre Stellungnahmen abgeben. Vor Mitte Mai, so die Auskunft aus dem Ministerium, werde wohl keine Entscheidung vorliegen. Dieses Ergebnis geht an die Kreisverwaltung Trier-Saarburg, die dann das bereits begonnene Raumordnungsverfahren abschließen wird. "Relativ schnell" werde von der Behörde in Trier das Ergebnis gefällt, informiert der dort zuständige Joachim Maierhofer von der Unteren Landesplanung - gleichwohl ohne sich festzulegen, was "relativ schnell" heißt. Auch mit einer Einschätzung hält sich Maierhofer gegenüber dem TV zurück. "Ich weiß auch nicht, was da herauskommt. Unrealistisch ist eine Zulassung des geplanten Projektes sicherlich nicht. Aber wir müssen abwarten." Eine Frist, innerhalb derer ein Raumordnungs- und Zielabweichungs-Verfahren abgeschlossen sein muss, gebe es nicht. So muss sich auch Stadtbürgermeister Jürgen Dixius weiterhin gedulden. "Erst wenn die Ergebnisse vorliegen, steigen wir in den Abwägungsprozess ein", gibt sich Dixius wortkarg. "Solange wissen wir nicht, worüber wir diskutieren."

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