Noch mehr Bauland

Die Merzkirchener bleiben von dem regionalen Bau-Boom auch künftig nicht "verschont". Bereits vor zwei Jahren hatte die Gemeinde beschlossen, im Ort weiteres Bauland zu erschließen. Nach langwierigen Grundstücksverhandlungen ist der Bebauungsplan für das Gebiet "Bei Merzkirch" nun auf den Weg gebracht worden.

 Zwei Jahre nach der Grundsatzentscheidung für ein neues Baugebiet im Ortsteil Merzkirchen (Foto) beschloss der Gemeinderat nun, den Bebauungsplan „Bei Merzkirch“ auf den Weg zu bringen. TV-Foto: Hermann Pütz

Zwei Jahre nach der Grundsatzentscheidung für ein neues Baugebiet im Ortsteil Merzkirchen (Foto) beschloss der Gemeinderat nun, den Bebauungsplan „Bei Merzkirch“ auf den Weg zu bringen. TV-Foto: Hermann Pütz

Merzkirchen. Noch immer wird in der Region, vor allem in den Ortschaften nahe der deutsch-luxemburgischen Grenze, fleißig gebaut. Eigenheime schießen stellenweise wie Pilze aus dem Boden. Die Konsequenz: In den betreffenden Gemeinden steigen neben den Grundstückspreisen auch die Einwohnerzahlen. Auch in Merzkirchen wurde in den vergangenen Jahren das eine oder andere Baugebiet aus der Saargau-Erde gestampft. Dazu zählt die "Großwies" im Ortsteil Körrig ebenso wie die "Deutschherren Acht" in Merzkirchen. In den kommenden Monaten soll auch der Ortsteil Kelsen um elf Privathäuser im Neubaugebiet "Portzer Weg" wachsen. "Bei Merzkirch" lautet der Arbeitstitel für ein neues Gebiet, das im Ortsteil Merzkirchen erschlossen werden soll. Baubeginn könnte nach Auskunft von Ortsbürgermeister Martin Lutz im Frühjahr 2009 sein. Rund 20 Grundstücke sollen baureif gemacht werden. 168 000 Euro will die Gemeinde im Haushaltsjahr 2008 in den Grunderwerb stecken.Damit bleiben die Merzkirchener von dem regionalen Bau-Boom auch künftig nicht "verschont". Angesichts der Entwicklung stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit, immer wieder neues Bauland zu erschließen. Immerhin hält sich der Eigenbedarf bei den Bürgern von Merzkirchen in Grenzen. So stammen nach Informationen von Ortschef Lutz nur vier von insgesamt elf Bauherren, die im "Portzer Weg" in Kelsen ein Eigenheim errichten wollen, aus dem Ort.Mehr Einwohner - mehr Zuweisungen

Dennoch steht der Ortsbürgermeister hinter dem Vorhaben und argumentiert mit der "Entwicklung der Gemeinde". Seit der Zusammenlegung von Merzkirchen, Kelsen, Portz, Körrig, Dittlingen, Südlingen und Rommelfangen zur Großgemeinde sei die Gesamt-Einwohnerzahl von rund 900 auf knapp 630 gesunken. "Wir haben aber eine Infrastruktur, die auf mindestens 1000 Einwohner ausgelegt ist und die unterhalten werden muss", erklärt Lutz, und er fügt hinzu: "Mit der Einwohnerzahl steigen auch die Zuweisungen aus dem Finanzausgleich des Landes." Der Gemeinderat brachte nun den Bebauungsplan "Bei Merzkirch" auf den Weg. Dabei hatte sich das Gremium bereits vor zwei Jahren grundsätzlich dafür ausgesprochen, im Ortsteil Merzkirchen Bauland zu erschließen. Als Grund für die Verzögerung führt Lutz die Grundstücksverhandlungen an. "Einige Besitzer hatten sich quer gestellt und zum Teil überhöhte Preise gefordert." Haushalt 2008 Im Verwaltungshaushalt stehen den Einnahmen von 581 750 Euro Ausgaben von 792 420 Euro gegenüber. Defizit: 210 670 Euro. Einnahmen und Ausgaben im Vermögenshaushalt betragen 1 147 400 Euro. Der Kreditbedarf liegt bei 259 050 Euro. Zu den Investitionen zählen der Endausbau des Körriger Baugebiets "Großwies" (136 000 Euro), eine Buswartehalle in Merzkirchen (6000) und ein Zuschuss an die Verbandsgemeinde für den Bau einer Toilettenanlage im Feuerwehrhaus Portz (3500). Außerdem fließen 5000 Euro in die Gestaltung zweier Brunnen sowie 272 000 Euro in den Ausbau von Straßen in Portz.

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