Noch will keiner Ortschef werden in Taben-Rodt

Taben-Rodt · Parallel zur Landtagswahl am 13. März soll in Taben-Rodt ein Ortsbürgermeister gewählt werden. Klaus Neuses hatte das Amt zum Ende des Jahres 2015 niedergelegt. Noch hat sich kein Kandidat bei der Verwaltung gemeldet. Der TV hat vor Ort nachgehört.

Noch will keiner Ortschef werden in Taben-Rodt
Foto: Bernd Heinz

Taben-Rodts Ortsbürgermeister Klaus Neuses hatte im August 2015 seinen Rücktritt zum Ende des vergangenen Jahres erklärt. Nach mehr als 14 Jahren als Ortschef gab er das Amt auf.

Hintergrund war die Debatte um den geplanten Bau einer Asphaltmischanlage im Taben-Rodter Steinbruch. Der Kommunalpolitiker teilte damals in einem Schreiben an alle Taben-Rodter Haushalte mit, dass ihn persönliche Angriffe und Beleidigungen in diesem Zusammenhang belastet hätten. Er sehe den notwendigen Rückhalt nicht mehr gegeben. Wörtlich hieß es in dem Schreiben: "Ich musste schmerzlich feststellen, dass meine Vorstellungen von örtlicher Kommunalpolitik und gesellschaftlicher Diskussion nicht mehr mit der Mehrheit in unserem Gemeinderat und mit den politischen Ebenen im Einklang stehen."

Seit Anfang 2016 leitet der erste Beigeordnete Hans-Joachim Wallrich übergangsweise die Taben-Rodter Amtsgeschäfte. 650 Wahlberechtigte sind aufgerufen, am gleichen Tag, an dem sie einen Landtag wählen, also am 13. März, ein Kreuzchen für einen Ortsbürgermeister zu machen - sofern sich ein Bewerber findet. Bislang hat sich laut Susanne Rendenbach, Pressesprecherin der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg, noch kein möglicher Kandidat gemeldet. Dafür bleiben nicht mehr ganz zwei Wochen Zeit.

Die Meldefrist endet am Montag, 25. Januar, 18 Uhr. In die Aufgaben eines Ortsbürgermeisters eingearbeitet wäre der erste Beigeordnete Wallrich ja. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, die Aufgaben auch auf Dauer - die Wahl gilt bis 2019 - zu übernehmen, meint er: "Nach heutigem Stand will ich nicht kandidieren. Ich sehe mich eher als Übergangslöung." Wallrich sagt aber auch, dass er schon oft gefragt worden sei und dass es für eine Entscheidung noch zu früh sei.

Auch ein Kandidat aus den Reihen der Bürgerinitiative gegen die Asphaltmischanlage wäre denkbar, nachdem sich bei Neuses' Rücktritt, aber auch bei einer gut besuchten Bürgerversammlung und einer Petition gegen das Vorhaben mit 1054 Unterschriften gezeigt hatte, dass der geplante Bau ein großes Thema ist. Doch der Sprecher der Initiative, Sven Mörsch, winkt ab. Er sagt: "Ich will aus persönlichen Gründen nicht kandidieren. Andere in der Initiative, die auch kompetent wären, kandidieren aus gesundheitlichen Gründen nicht."

Ein möglicher Kandidat für die Wahl braucht laut Rendenbach mindestens 25 Unterschriften von Unterstützern aus Taben-Rodt. Die andere Möglichkeit ist, er oder sie wird von einer Partei oder Gruppierung nominiert. Der aktuelle Taben-Rodter Rat ist jedoch durch eine Mehrheitswahl entstanden, das heißt, nicht Parteien oder Gruppierungen sind angetreten, sondern einzelne Personen wurden gewählt.

Hat bis zum 25. Januar kein Bewerber den Finger gehoben, wird die Wahl abgeblasen. Für den Fall, dass sich ein Kandidat zu einem späteren Zeitpunkt findet, würde der Ortsgemeinderat den neuen Ortschef wählen. Will jedoch weiterhin niemand das Amt übernehmen, leitet der erste Beigeordnete die Amtsgeschäfte weiter. Mittel- bis langfristig würde die Kommunalaufsicht des Kreises laut Sprecherin Susanne Rendenbach für Taben-Rodt einen Beauftragten bestellen. ..

Extra Ortsbürgermeisterwahl

In der Verbandsgemeinde Saarburg steht neben der Ortsbürgermeisterwahl von Taben-Rodt eine weitere kommunale Wahl an: Kirf-Meurich braucht einen neuen Ortsvorsteher. Der bisherige Amtsinhaber Horst Brittnacher legt sein Amt zum Montag, 14. März, nieder. Er zieht aus Meurich weg. Im Gegensatz zu Taben-Rodt scheint in Kirf-Meurich zumindest ein Kandidat in Sicht zu sein. Laut Brittnacher wollte die Wählergruppe, die seinen Namen trägt, am gestrigen Dienstagabend einen Bewerber nominieren. Das Ergebnis stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest. Es gebe Interessenten, sagt Brittnacher im Vorfeld. Von Kandidaten anderer Listen habe er nichts gehört.

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