"OJA" heißt in Gusterath das Zauberwort

GUSTERATH. (dis) Seit 15 Jahren ist die Abkürzung "OJA" ein fest stehender Begriff. Die Buchstaben stehen für die seit Jahren erfolgreiche "Offene Jugendarbeit". Mit Hilfe der Gemeinde können die rund 25 Jugendlichen ihre Freizeit selbst organisieren.

Der Altersunterschied in der Gruppe ist groß. Die jüngsten Mitglieder sind etwa 13 Jahre alt. Sie werden von den Älteren, die bis zu 25 Jahre alt sind, geführt und betreut. Das Leitungsteam besteht aus Andreas Renner, René Wackerhage, Martin Wilhelm, Robin Hoven und Torsten Falk - sie haben die Verantwortung für die Gruppenarbeit übernommen. Und sie genießen durch ihre Arbeit das Vertrauen der Gemeinde.Ortsbürgermeister Günter Scherer: "Den Jungs habe ich sogar die Ausübung des Hausrechtes übertragen. Es ist eine Freude, mit ihnen zusammenarbeiten zu können." Das Hausrecht besitzen die Verantwortlichen im eigens geschaffenen Raum im Bürgerhaus und dem angrenzenden Gelände. Das Startkapital für Trennwände, Farbe und die Ausstattung hatte die Gemeinde gestiftet.Eine große Hilfe für die Jugendlichen in technischen Fragen ist Hausmeister Willibrord Meyer. Er zeige stets großes Verständnis, wisse aber auch, zur rechten Zeit ein entsprechendes Wort zu sagen. Kostenintensive Geräte wie Kicker, Fernseher, Dartspiel, Steroanlage oder auch die Computeranlage konnte sich "OJA" im Laufe der Jahre durch den Verkauf von Getränken erwirtschaften.Andreas Renner: "Wenn wir zu einer Party einladen, dann geht hier schon mal die Post ab. Gelegentlich konnten wir bis zu 200 Gäste begrüßen und bewirten."Kein Problem, denn Gusterath liegt für die Jugendlichen aus Pluwig, Gutweiler oder Schöndorf zentral und ist mit dem ÖPNV bestens zu erreichen. Ortsbürgermeister Scherer: "Doch nicht nur für die Jugend organisiert die OJA entsprechende Abende. So standen in der Vergangenheit auch Tanzabende für die ‚älteren Semester‘ des Ortes auf dem Programm." Es laufe alles bestens, so Scherer. Sicher auch deshalb, weil sich die Jugendlichen selbst verwalten und organisieren könnten. Auch der Vandalismus im Ort sei erstaunlich zurückgegangen. Scherer führt dies auf die Aufsicht durch das Leitungsteam und den Einfluss der Jugendlichen untereinander zurück.Der Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Ruwer, Klaus Weiler, begleitet alle Maßnahmen der Jugendlichen. Seine Hinweise, zum Beispiel aus dem Bereich des Jugendschutzgesetzes, werden dankend angenommen.Bei allen Freiheiten für die Jugendlichen sind Weiler und Scherer aber auch stolz darauf, sie in das gemeindliche Leben einbinden zu können.So sind sie denn auch an Samstagen mit den Gemeindearbeitern im Ort unterwegs, um Bus-Wartehäuschen auszuwaschen oder die Eimer in den Gullys zu entleeren. "Eine Hand wäscht eben die andere", sagt Weiler.

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