Oberemmeler wollen keine zusätzlichen Windräder

Strom aus Windkraft ist eine saubere Sache. Dennoch: Auch Windkraftwerke müssen ihre Grenzen haben - zumindest nach Ansicht des Ortsbeirats von Oberemmel, der sich jüngst gegen den Bau weiterer Windräder auf dem "Dreikopf" ausgesprochen hat.

 Nach dem Willen des Ortsbeirats Oberemmel soll es auf dem „Dreikopf“ nur drei statt sechs Windkraftanlagen geben. TV-Foto: Hermann Pütz

Nach dem Willen des Ortsbeirats Oberemmel soll es auf dem „Dreikopf“ nur drei statt sechs Windkraftanlagen geben. TV-Foto: Hermann Pütz

Konz-Oberemmel. Erst im März hatte der Konzer Stadtrat dem Bebauungsplan "Dreikopf" per Beschluss Rechtskraft verliehen. Damit war der Weg frei für maximal drei Windkraftanlagen, die auf einem Gelände an der Bundesstraße 268 nahe Pellingen entstehen können. Für zwei Windräder, die ein Investor dort aufstellen will, wurden bereits die Baugenehmigungen erteilt. Das Genehmigungsverfahren für eine dritte Anlage läuft derzeit.

Allerdings: Das in Oberemmel nicht unumstrittene Thema "Windpark" ist damit noch nicht erledigt. Geht es nämlich nach dem Willen der Stadt Konz, werden auf dem "Dreikopf" künftig nicht nur drei, sondern sechs Windräder stehen. Und: Die Anlagen sollen nicht wie ursprünglich geplant 60, sondern bis zu 100 Meter hoch sein (gerechnet vom Boden bis zur Rotor-Achse). Nach Auskunft der Verwaltung gibt es bereits mehrere Anfragen von potenziellen Betreiberfirmen, die auf dem "Dreikopf" Windräder aufstellen wollen. Der dazu nötige Platz auf dem (im Bebauungsplan ausgewiesenen) Gelände an der B 268 sei vorhanden. Was noch fehlt, ist die rechtliche Grundlage für den Bau weiterer Anlagen. Sie soll nun durch eine entsprechende Änderung des Bebauungsplans geschaffen werden. Und genau darüber hatte nun Oberemmels Ortsbeirat zu entscheiden und damit die Basis für den späteren Stadtrats-Beschluss zu schaffen. Das Ergebnis der Abstimmung im neuen Oberemmeler Bürgerhaus: Die Ratsmitglieder votierten geschlossen gegen die Änderung des Bebauungsplans "Dreikopf" und somit gegen drei weitere Windräder. Unter anderem werde durch die Anlagen das Landschaftsbild gestört, erklärten einige Ratsmitglieder am Rande der Sitzung gegenüber dem TV. Die Abstimmung selbst war nach einer kurzen Erläuterung der Thematik durch Ortsvorsteher Hermann-Josef Benzkirch ohne weitere Diskussionen über die Bühne gegangen.

Der Beschluss des Ortsbeirats enthält außerdem die Empfehlung an den Stadtrat, keine weiteren Flächen auf Oberemmeler Gebiet für den Bau von Windkraftanlagen auszuweisen. Unterdessen hat die Stadtrats-Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen per Schreiben an Bürgermeister Karl-Heinz Frieden beantragt, den Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Konz überarbeiten zu lassen mit dem Ziel, "geeignete Flächen für den Ausbau erneuerbarer Energien bereitzustellen".

EXTRA Ortsbeirat kurz gefasst: Oberemmel soll laut Beschluss des Ortsbeirats einen Jugendausschuss bekommen. Ziel des Gremiums ist der "Aufbau einer konzeptionellen Jugendarbeit", wie Ortsvorsteher Hermann-Josef Benzkirch erklärte. Außerdem will der Ortsbeirat dem Stadtrat empfehlen, auf den Ausbau der Grundschule Oberemmel zur Ganztagsschule hinzuarbeiten. Dazu sollen zunächst 10 000 Euro als Planungskosten in den Haushalt 2010 eingestellt werden. Wie Bürgermeister Karl-Heinz Frieden in der Sitzung berichtete, ist das Interesse an einer Ganztagsschule in Oberemmel derzeit aber eher gering. Laut einer aktuellen Umfrage bestünde in lediglich sechs Fällen Interesse an einer ganztägigen Betreuung, sagte Frieden. (hpü)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort