Ökonomisch und ökologisch sinnvoll

WILTINGEN. Einen Schritt in Richtung Verbesserungen im Umweltschutz macht die Verbandsgemeinde Konz mit der neuen Gruppenkläranlage in Wiltingen. In einer Feierstunde wurde die Anlage ihrer Bestimmung übergeben.

Geklärt werden die Abwässer aus Wiltingen und dem Konzer Stadtteil Oberemmel nicht erst seit Neuestem, sondern schon seit 1968. Damals nahm an der nördlichen Wiltinger Ortsgrenze eine mechanisch-biologische Kläranlage ihren Betrieb auf - ausgelegt auf 1750 Einwohner. Damals zählte die Anlage zu den modernsten in der Verbandsgemeinde. Um mit den technischen Neuerungen der letzten Jahre Schritt zu halten, wurde 1996 beschlossen, die Kläranlage zu modernisieren - und zu erweitern. Anfang 2001 starteten die Bauarbeiten, die nun abgeschlossen wurden. Damit geht erstmals eine Klärschlammvererdungsanlage in Betrieb. Investition von rund 2,6 Millionen Euro

Das neue Klärwerk ist auf 4900 Einwohner ausgelegt, womit ein "wichtiger Schritt" getan wird in der künftigen Entwicklung der Gemeinde, befand Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger in der Feierstunde. Das ebenfalls in die Sanierung einbezogene, schmucke Betriebsgebäude werde schon als "das schönste Haus in Wiltingen" gehandelt, so der Ortschef schmunzelnd. Waren Kostenträger der Altanlage noch Wiltingen und Oberemmel (zusammen geschlossen in einem Zweckverband), so wurde die Neuanlage ausschließlich durch die Verbandsgemeindewerke Konz finanziert. Nach Abzug eines zinslosen Landesdarlehens für die Klärschlammvererdungsanlage (Kostenpunkt 285 000 Euro) verbleiben noch Gesamtinvestitionen von 2,371 Millionen Euro bei dem Abwasserwerk. Die Erweiterung beinhaltet neben der Klärschlammvererdungsanlage (Nutzvolumen 3900 Kubikmeter, Nutzfläche 1320 Quadratmeter) im Wesentlichen folgende Bereiche: Belebungsbecken mit Oberflächenbelüftern, Nachklärbecken, Regenüberlaufbecken mit Umwälz- und Entleerungseinrichtungen, Installationen für die maschinen- und elektrotechnische Anlage, hochwassersicherer, naturnaher Ausbau, Straßenbau- und Pflasterarbeiten sowie die Einzäunung und die Toranlage. Lob und Anerkennung für eine "ökonomisch und ökologisch sinnvolle Anlage" zollte Staatssekretär Hendrik Hering vom Mainzer Ministerium für Umwelt und Forsten, womit die VG Werke einen weiteren Beitrag zu einer Verbesserung der Gewässergüte leisteten. Neubauprogramm für Kläranlagen abgeschlossen

Bürgermeister Winfried Manns betonte bei seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste, dass die Verbandsgemeinde dem Umweltschutz eine sehr hohe Priorität zumesse. Das vor zehn Jahren begonnene erste Kläranlagen-Neubauprogramm werde nun mit der Anlage in Wiltingen abgeschlossen. Lediglich ein Handicap gab es während der Bauzeit zu meistern: Die Altanlage wurde nicht abgeschaltet, sondern lief weiter. Pastor Peter Tillmann segnete die neue Anlage. Äußerst informativ waren die technischen Erläuterungen, die Stephanus Anderski vom planenden Ingenieurbüro Spoo und Partner (Bernkastel-Kues) gab. Einher ging mit der Maßnahme die Restaurierung eines historischen Wegekreuzes, finanziert durch Wiltinger Bürger, das seither ebenso in neuem Glanz erstrahlt.

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