Ölpreis uninteressant

AACH. Wenn seine Nachbarn über die hohen Ölpreise stöhnen, kann Wolfgang Gören nur schmunzeln. In seinem Haus in Aach verbrennt die Heizung preiswerte Holzpellets.

Heizkosten sind ein trauriges Kapitel. Die explodierenden Ölpreise treiben Hausbesitzern derzeit die Tränen in die Augen, Besserung ist nicht in Sicht. Wohl dem, der nicht auf Heizöl angewiesen ist. So wie Wolfgang Gören. Einmal im Jahr kommt der Lieferant. Aber nicht das teure Heizöl schießt durch den Schlauch, sondern Holzpellets, kleine gepresste Holzschnitzel, die aussehen wie Kaninchenfutter. Rund sechs Kubikmeter verbraucht Görens Heizung im Jahr für die 220 Quadratmeter Wohnfläche. Bei 160 bis 180 Euro pro Kubikmeter sind das 800 Euro im Jahr.Den staunenden Besuchern, die am Tag des offenen Heizkellers bei Familie Gören in Aach vorbeischauten, präsentiert der Hausbesitzer gerne seine Anlage. Als Gören vor drei Jahren neu baute, suchte er intensiv nach Alternativen zum teuren Öl und entschied sich für eine Pellet-Heizung. Ein solider Hersteller mit gutem Service in der Nähe sollte es sein. Der war bald gefunden. War es vor drei Jahren nur ein Anbieter, der in der Region auch Holzpellets lieferte, sind es heute bereits vier Lieferanten. Mit Druckluft werden die Holzschnitzel in den Keller befördert. Einmal am Tag läuft eine Förderschnecke an, transportiert die Pellets in den Tagesvorratsbehälter, von dort werden sie über einen Brennteller kontinuierlich verbrannt. "Eine saubere Sache", freut sich Gören. Der einzige Komfortnachteil gegenüber einer Ölheizung sei, so Gören, dass im Winter etwa alle drei Wochen die Schublade mit der Asche geleert werden müsse. Das nimmt der Hausbesitzer gerne in Kauf.

Seine Holzpellet-Heizung hat Gören mit einer Solaranlage kombiniert, die mit rund acht Quadratmetern Kollektorfläche im Sommer für warmes Wasser sorgt, was im Winter dann wieder die Pellet-Heizung übernimmt.

"Die Pellet-Heizung war etwa 4000 bis 5000 Euro teurer als eine herkömmliche Ölheizung", erklärt Gören, eine Investition, die sich aber bezahlt mache.

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