Oldtimer knattern im Saargau

WINCHERINGEN-SÖST. Zum fünften Mal trafen sich Besitzer und Fans historischer Mopeds und Motorräder im Saargau. Diesmal waren über 100 dabei.

"Das hat einfach mal so angefangen", beschreibt Ernst Steinmetz den Startschuss seiner eigenen Sammelleidenschaft. So wie andere Briefmarken horten, so sammelt Sösts Ortsvorsteher historische Motorräder. 27 fahrbereite motorisierte Zweiräder zählt seine imposante Sammlung inzwischen. Dieses Hobby teilt Steinmetz mit vielen Oldtimerfreunden in ganz Deutschland. Und was lag da näher, als die alle zur Belebung des Söster Maifestes einzuladen? Aus dem ersten Versuch wurde schon fast eine Institution, und so trafen sich die Veteranenfahrer am ersten Maiwochenende jetzt schon zum fünften Mal in dem kleinen Saargauort. Mehr als 100 Sammler, Fans und Freaks folgten der Einladung. Viel größer war die Zahl der Zuschauer, die einfach mal alte Technik bestaunen wollten. Echte Raritäten waren dabei. Wie zum Beispiel die gänzlich unrestaurierte Peugeot, Baujahr 1934, von Bernd Thome. Noch spannender als das Motorrad selber ist die Geschichte, wie der Losheimer zu dem Zweirad kam. "Meine Schwester kaufte vor fünf Jahren ein altes Haus in Frankreich", erzählt Thome. Das Haus sei außen 18 Meter lang gewesen, maß innen aber nur 16 Meter. Als sie dem Geheimnis nachgegangen seien, entdeckte die Familie einen geheimen Verschlag. Vier alte Motorräder seien dort eingemauert gewesen. Drei davon völlig verrottet, die vierte war mit ein wenig Wartungsarbeit wieder flott zu machen. Und so rollt das gute Stück heute über Deutschlands Landstraßen. Manfred Klaaßen hatte gleich mehrere seiner Mopeds mitgebracht. Der Motorradliebhaber aus dem Schwarzwald hat mit elf Freunden ein privates Moped- und Rollermuseum in Bad Peterstal aus dem Boden gestampft. Seine liebevoll restaurierte Zündapp sieht aus, als käme sie gerade aus dem Laden und ist sogar mit dem obligatorischen Fuchsschwanz versehen. Auch Elmar Rollers feuerrote 125er Benelli sorgte für Aufsehen. Roller, Jahrgang 1942, restaurierte das gute Stück von 1975 vier Jahre lang. Schnell gerät er ins Schwärmen, wenn er von seinen Ausfahrten auf dem Feuerstuhl erzählt. "Die geht richtig ab", begeistert sich der Oldtimerfan. "Und wenn man ordentlich Gas gibt, quietscht sie wie ein krankes Ferkel."

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