Ortsgeschichte auf 232 Seiten

Eine Siedlung, die schon lange nicht mehr existiert und von der nur noch die Kirche übrig ist, und ein Ortsname, den es bundesweit nur einmal gibt - die Saargau-Gemeinde Fisch hat zweifellos ihre Besonderheiten. Nachzulesen ist die Geschichte des Dorfs im neuen Heimatbuch, das im Jakobushaus der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

 Ortsbürgermeister Dieter Schmitt (rechts) erhält die erste Ausgabe des Fischer Heimatbuchs. Im Bild außerdem die Autoren Thomas Müller (links) und Michael Winter (Zweiter von links) sowie Ortsbeigeordneter Günter Hunsicker. TV-Foto: Hermann Pütz

Ortsbürgermeister Dieter Schmitt (rechts) erhält die erste Ausgabe des Fischer Heimatbuchs. Im Bild außerdem die Autoren Thomas Müller (links) und Michael Winter (Zweiter von links) sowie Ortsbeigeordneter Günter Hunsicker. TV-Foto: Hermann Pütz

Fisch. Thomas Müller, Historiker aus Tawern, hätte gerne mehr über die Geschichte der Gemeinde Fisch gesagt, aber seine erkältungsbedingt etwas lädierten Stimmbänder machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Das rund 200-köpfige Publikum im Jakobushaus zeigte sich aber nicht sehr enttäuscht über Müllers "aus Gesundheitsgründen" etwas kurz geratenen Vortrag. Der Grund: Fischs Historie ist neuerdings auch nachzulesen. "Fisch - Heimatbuch einer Saargaugemeinde" lautet der Titel des 232 Seiten starken Schmökers, den Thomas Müller gemeinsam mit dem aus Fisch stammenden und inzwischen 88-jährigen Michael Winter verfasst hat.Ein blauer Einband, auf dem in silbrig glänzender Schrift der Titel und das Ortswappen zu sehen sind - so präsentiert sich das Heimatbuch, das erst am Tag vor der Herausgabe-Feier im Jakobushaus die Druckerei verlassen hatte. Bis zuletzt hatte Autor Müller an Text und Layout gefeilt, nachdem die Vorbereitungen zu dem Buch mehr als drei Jahre in Anspruch genommen hatten. Mehrfach war der Erscheinungstermin in der Vergangenheit verschoben worden. Hauptgrund war die Informationsflut, durch die sich Thomas Müller und Autoren-Kollege Michael Winter kämpfen mussten: rund ein Dutzend Aktenordner, prall gefüllt mit diversen Schriftstücken, sowie über 400 Fotos. Außerdem wurden Zeitzeugen befragt, und Müller durchforstete diverse öffentliche Archive nach allem, was auf irgendeine Weise mit der Ortsgeschichte zu tun hat. Besonderheiten der Saargau-Gemeinde

Letztere hat zweifellos ihre Besonderheiten. Da gab es beispielsweise den kleinen Ort Litdorf, der sich auf dem Gebiet des heutigen Rehlinger Hofs befand und der schon vor langer Zeit von der Landkarte verschwand. Nur noch die heutige Fischer Pfarrkirche St. Jakobus ist von der Siedlung übriggeblieben. Nachzulesen ist im Heimatbuch auch, dass die Geschichte der Saargau-Gemeinde nach Überzeugung der Autoren schon lange vor 1158 (in diesem Jahr wird Fisch erstmals urkundlich erwähnt) beginnt. Auf insgesamt 20 Kapitel verteilt, behandelt das Buch außerdem die Zeit der beiden Weltkriege, ebenso Aktuelles.Wie es zu dem Ortsnamen "Fisch" gekommen ist, darüber herrscht nach Auskunft der Autoren allerdings Unklarheit. Fest steht hingegen für den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg, Leo Lauer, der zu den Gästen im Jakobushaus zählte: "Das Heimatbuch wird in Fisch und in der gesamten Region seine gebührende Anerkennung finden."

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