Pack` die Badehose ein….

SCHWEICH. Sonnenhungrige, Wasserratten und vor allem die Liebhaber von Wasserspielen tummeln sich im Erlebnisfreibad Schweich. Männer, die trendy sein wollen, tragen in diesem Sommer Shorts. Zum Leidwesen der Badangestellten.

Auf die Rutsche, fertig, und los geht es. 52 Meter im Sausetempo auf der glitschigen Riesenrutsche werden mit einer Landung im kühlen Nass belohnt. Erfrischung pur. Gestresste entspannen sich im Wasser unter wohltuenden Massagedüsen oder lassen die Seele im Whirlpool baumeln. Sportbegeisterte schwimmen unbeirrt ihre Bahnen in dem 50-Meter-Becken, kicken auf dem Fußballplatz oder pritschen und baggern auf dem Beach-Volleyball-Feld. Der heiße Sand unter den Füßen weckt Assoziationen an südliche Strandgefilde. Neben dem großen Schwimmerbecken schlagen Jugendliche Salti auf den ein oder drei Meter hohen Sprungbrettern und platschen ins nasse Element. Das separate Sprungbecken garantiert, dass auch ängstlichere Schwimmer nicht durch Spritzer ins Gesicht ins Trudeln kommen. Noch zu jung für das Nichtschwimmerbecken oder den beliebten Strömungskanal, amüsieren sich Jana (2) und Valentina (3) im Kleinkinderbecken mit den tollen Wasserspielen, einem Schiffchenkanal und einem Wasser speienden Vogel. Auf der großen Liegewiese haben es sich Familien unter Schatten spendenden Bäumen gemütlich gemacht. Sonnenanbeter brutzeln in der Gluthitze, und auf dem Grün hinter dem Sprungbecken räkeln überwiegend junge Schwimmbadbesucher ihre sonnenmilchglänzenden Körper. Nach dem Motto "sehen und gesehen werden" verbringt so mancher weibliche Teenager den Tag auf der Liegewiese, ohne mit dem belebenden Nass in Berührung gekommen zu sein. "Nach dem Schwimmen ist die Frisur doch völlig ruinert", sagt Maren (15) und wirft ihr langes blondes Haar nach hinten. Was tragen Mann und Frau in diesem Sommer im Schwimmbad? Während sich Besucherinnen, die mit ihrer Figur etwas hadern, eher im Badeanzug und Pareo präsentieren, geht der Bademoden-Trend in Richtung Triangel-Bikini. Die Bänder des Oberteils werden am Nacken ineinander verknotet. "Frauen zeigen sich in diesem Jahr freizügiger", hat Dirk Kettern, Fachangestellter für Badebetriebe, beobachtet. Jungs tragen überwiegend flatterige, lässig wirkende Shorts. "Sieht gut aus" sagt Sandra (15), während sie die vorbeiziehenden, braun gebrannten Jungs mustert.Chic kontra Hygiene

Doch was Frauenherzen höher schlagen lässt, ist den Badangestellten ein Dorn im Auge. "Aus hygienischen Gründen." Anders als die eng anliegenden, kurzen Badehosen, berge die größere Stoffmenge mehr Fläche für Bakterien, so Kettern. Unhygienisch sei auch, dass viele Jungen Unterwäsche unter den Shorts tragen. Das führe dazu, dass das Wasser stärker verunreinigt werde. Während die Bademeister Sauberkeit und Sicherheit im Auge behalten, haben die Badegäste bei über 30 Grad nur eines im Sinn: einen erfrischenden Tag im Freibad Schweich zu genießen. Am Montag geht es in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah" um den Unmut der Bewohner des Aacher Ortsteils Hohensonne über die geruchsintensive Düngung von Rapsfeldern mit Schweinegülle.

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