Parteien tun sich schwer

NAURATH (EIFEL). (kik) Die einen wohnen im alten Ortskern, die anderen im Neubaugebiet. Doch zusammen kamen die Naurather bisher kaum. Das soll sich ändern.

Mit der positiven Einwohner-Entwicklung in Naurath sehen Bürgerinnen und Bürger der 400 Köpfe zählenden Gemeinde Handlungsbedarf zum Thema Kommunikation. An der Grillhütte trafen alteingesessene Naurather und "Zugezogene" zusammen, um sich näher kennen zu lernenWinfried Lamberti, einer der Initiatoren, ist gebürtiger Trierer und mit einer Nauratherin verheiratet. Er vermisst teilweise die städtische Infrastruktur. "In wenigen Minuten war ich bei Kameraden, Gleichgesinnten oder einfach nur in einer Kneipe bei Trierern." Dies sei in Naurath nicht möglich, ebenso wenig wie der kurzfristige Entschluss, mal eben ins Kino zu gehen. Die schöne Lage und vor allem der vergleichsweise günstige Baupreis waren die Hauptgründe für die Verlegung seines Wohnsitzes. Lamberti wohnt im Neubaugebiet mit etwa 20 Grundstücken. "Von denen sind Zweidrittel verkauft und bebaut", erläuterte Ortsbürgermeister Helmut Schröder.Aus den Gesprächen wird klar erkennbar: Die eine Seite tut sich so schwer wie die andere beim Aufnehmen der Kontakte. Lamberti: "Mangelnde beziehungsweise bis auf Null zurückgegangene Vereinsaktivitäten im Ort und das Fehlen eines geeigneten Jugendraumes tun das ihrige zu der Entwicklung. Die einzige Kneipe im Ort, ist neustrukturiert und orientiert sich auf Tourismus." Man sehe und begegne sich zwar im Ort, kenne sich aber nicht beim Namen. Und Zeit habe auch keiner mehr, lauteten denn auch vereinzelt die Kommentare. Immerhin, den Willen zu gemeinsamen Treffen und Unternehmungen haben viele Naurather mit ihrer Anwesenheit dokumentiert.Wenngleich "Alte" und "Neue" ziemlich getrennt voneinander saßen, kamen doch etliche Gespräche zustande - zum Beispiel beim Wandern. Diese Disziplin hatten die Initiatoren, darunter auch Petra und Thomas Klas, sowie Stefanie und Michael Ambrosius im Ablaufplan aufgenommen. Sogar die 89-jährige Maria Denis nahm an dem Aktionstag teil und "redete mit einigen neuen Bürgerinnen und Bürgern"."Wir denken, dass sich das Treffen und der Verlauf rumsprechen und möglicherweise weitere Aktionen dieser Art nach sich ziehen", sagten die Organisatoren. Allerdings müsse der Impuls von der Bürgerschaft ausgehen. Dann bekommt 2004 wieder jeder Haushalt in der Gemeinde eine Einladung zum Begegnungstag mit dem Motto: "Kommen, mitmachen und dabei sein."

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