Pastor mit Bodenhaftung

SAARBURG. Vom Kaufmann zum Priester - seit zweieinhalb Jahren erst ist Peter Leick Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Laurentius. Seine bodenständige Ausbildung hilft ihm in der Praxis.

Eigentlich hatte Peter Leick gar nicht vor, Priester zu werden. "Ich habe auch einen anständigen Beruf gelernt", sagt er lachend. Zwar war er schon als Schüler Messdiener im heimatlichen Perl und später aktiv im Pfarrgemeinderat. Allerdings sollte er den elterlichen Betrieb übernehmen und machte deshalb nach dem Hauptschulabschluss eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Durch die Lehre und den Besuch der Berufsschule kam Leick mit Saarburg in Kontakt. "Damals habe ich überhaupt nicht daran gedacht, hier einmal Pastor zu sein", erzählt der 38-Jährige. Nach der Lehre holte er sein Fachabitur nach und machte schließlich auf dem bischöflichen Gymnasium in Neuss sein Abitur. Während dieser Zeit kam ihm auch erstmals der Gedanke an das Priesteramt. Kurz entschlossen bewarb er sich beim Priesterseminar in Trier. Zu seiner großen Überraschung wurde er angenommen. Nach seiner Studienzeit ging Leick zunächst als Kaplan und Vikar zurück ins Saarland. Nach kurzer Zeit erwartete den jungen Geistlichen die nächste Überraschung: das Angebot, die vakante Stelle als Pfarrer von St. Laurentius anzunehmen. "Ich hatte ziemlichen Bammel und hab mir Bedenkzeit erbeten", erinnert er sich. Heute ist er froh, den Sprung ins kalte Wasser gewagt zu haben. "Das ist das Beste, was mir passieren konnte", freut sich Peter Leick. Rund 3500 Katholiken umfasst seine Seelsorge-Einheit, zu der neben St. Laurentius die Pfarrgemeinden St. Jakobus Litdorf-Rehlingen und St. Anna Mannebach gehören. "Das Zentrum meiner Arbeit ist die Verkündung des Glaubens vor Ort", beschreibt der Pfarrer seinen Auftrag. Regelmäßige Besuche im Krankenhaus, im Altenheim und in den Schulen stehen ebenso auf dem Dienstplan wie die Gottesdienste. Die Nähe zu den Menschen ist dem Pfarrer ein Anliegen. So mischt er sich gerne unter die Fans auf dem Fußballplatz, schaut sich Handballspiele an oder ist auch schon mal in der Kneipe bei "seinen Saarburgern" zu finden. "Ich bin ja keine abgehobene Persönlichkeit, sondern will am Leben der Menschen teilhaben", beschreibt er seine Einstellung. Neben der seelsorgerischen Tätigkeit bestimmt die Verwaltung der Gemeinden einen großen Teil seiner Arbeit. "Das Dach des Pfarrhauses muss erneuert werden, die Kindergartensanierung steht an und die neue Kirchenorgel wird demnächst eingebaut." Bei der Verwaltung seiner Pfarreienkomme ihm die abgeschlossene Lehre in einem "anständigen Beruf" zugute, ist Leick überzeugt.

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