"Perfekte Atmosphäre"

SAARBURG. Neue Besen kehren gut. Beim Saarweinfest ist die erste Verbindung zwischen mittelalterlicher Geschichte und Saarwein gelungen. Das meinen die Besucher des Festes. Der TV hat sich umgehört.

"Den Organisatoren ist es gelungen, aus einer Kirmes ein gemütliches Weinfest zu machen", fasst Stefan Schmitt aus Ayl, der jedes Jahr beim Saarweinfest mitfeiert, die Meinung vieler Besucher zusammen. "Die Verbindung von Wein und mittelalterlicher Geschichte zeigt den Besuchern, dass Saarburg nicht nur edle Tropfen zu bieten hat." Zu der Einschätzung trägt wohl auch die Tatsache bei, dass zum ersten Mal keine Schausteller vertreten waren. "Schausteller passen ganz einfach nicht zu einem Weinfest", findet Adelinde Funk aus Saarburg. Aber nicht nur, dass man sich mit dem Weglassen der Schausteller auf den Wein als eigentlichen Anlass des Festes zurückbesonnen hat, auch für die Anwohner im Staden bringt die Entscheidung Entspannung mit sich. Bei Christof und Elke Nonn plärrte im vergangenen Jahr noch eine riesige Lautsprecherbox direkt vor der Haustür. "Da ist es jetzt schon viel ruhiger. Dennoch ist die Dauerlautstärke bis tief in die Nacht ziemlich anstrengend, gerade mit kleinen Kindern", sagt Elke Nonn. Das Weinfest mögen die beiden aber trotzdem: "Das neue Konzept mit der Einbeziehung der Ritterspiele ist sehr schön und das Fest macht seinem Namen als Weinfest inzwischen alle Ehre." Für die Weinfestatmosphäre sorgt nicht zuletzt die Lage im Staden, für die sich die Veranstalter vor einigen Jahren entschieden hatten. "Hier unten, direkt an der Saar und unter der erleuchteten Burg, bekommt das Saarweinfest eine perfekte Atmosphäre", meint Christoph Schäfer. Ein Eindruck, den alle befragten Besucher mit ihm teilen. Für die Situation der Anwohner im "Ländchen", die außer mit Lautstärke auch mit Dreck jeglicher Art kämpfen müssen, haben Klaus und Rosi Müller aus Saarburg zwar Verständnis, sie bringen aber auch einen anderen Aspekt auf den Punkt: "Feiern möchte jeder, nur nicht vor der eigenen Haustür." Die Veranstalter indes haben versucht, den Anwohnern das Fest so schmackhaft wie möglich zu machen. "Wir haben Gutscheine und eine Flasche Wein bekommen und der Müll wird schnell und gründlich weggeräumt", berichtet Elke Nonn. Während die Schausteller zwar insgesamt nicht vermisst werden, wünschen sich viele Eltern eine Alternative zu Karussell und Losbude für die kleinen Besucher des Saarweinfestes. "Die Ritterspiele sind zwar toll, aber für kleinere Kinder noch nicht das Richtige. Da wäre noch Nachholbedarf", analysiert der Ayler Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger, aus dessen Gemeinde einige der guten Tropfen kommen, die beim Saarweinfest auf der Karte stehen. Im Übrigen hat er aber ein dickes Lob für die neuen Organisatoren, den Marketingverein, den Burg-Förderverein "Churbelun" und die Freunde des Saarweins, parat: "Die neue Führungsmannschaft hat schöne neue Impulse gebracht." Nach so viel Lob und Begeisterung für das neue Konzept, gibt es aber doch auch einige wenige Kritikpunkt. "Das Marketing für das Saarweinfest war dürftig. Im Vergleich zu anderen Orten müsste sich Saarburg mehr einfallen lassen", bemängelt Gangolf Sehr aus Saarburg und fügt hinzu, er habe in den umliegenden Ortschaften nicht ein einziges Werbeplakat fürs Saarweinfest entdecken können. Darüber hinaus haben einige Besucher vergeblich nach den Bussen gesucht, die sie in den vergangenen Jahren nach ausgiebigem Weingenuss unbeschadet in ihre Ortschaften gebracht hatten. Morgen in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah": In Freudenburg steht die Verkehrsberuhigung oben an. Bilder vom Saarweinfest finden Sie in unserer Clickme-Galerie

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