Petrus ist ein Bulldog-Fahrer

PALZEM-KREUZWEILER. Ein kleines Dorf im Ausnahmezustand: Bullige Traktoren und andere Vehikel aus den Anfängen der technisierten Landwirtschaft werden am Pfingstwochenende den Palzemer Ortsteil Kreuzweiler "überrollen". Beim siebten internationalen Oldtimertreffen für historische Ackerschlepper sollen allerdings nicht nur "Bulldog-Fans" auf ihre Kosten kommen.

Mittwochnachmittag in Kreuzweiler: Sichtlich nervös hetzt ein Mann mit braunem Ledersakko über den Platz hinter dem Bürgerhaus. Unmittelbar vor dem Eingang des Gebäudes bleibt er stehen. "Ich bin mal gespannt, ob das bis Samstag noch fertig wird", sagt er nach kurzem Nachdenken und fügt hinzu: "Wenigstens kann man die Toiletten schon benutzen." Der Umbau des Bürgerhauses stehe kurz vor dem Abschluss, aber der gesamte Vorplatz müsse noch gepflastert werden, erklärt Werner Gerardy.Treffen mit internationalem Flair

Bis Samstag haben Gerardy, seine Kollegen von den Lanz-Bulldog-Freunden Kreuzweiler und ihre mehr als 100 Helfer noch einiges zu tun. Lichterketten mit einer Gesamtlänge von rund zwei Kilometern müssen sie aufhängen, Zelte und Stände aufbauen, die große Aktionswiese hinter dem Landmaschinenmuseum herrichten und noch vieles mehr. Ob das Bürgerhaus fertig wird oder nicht - am Samstagabend wird das siebte internationale Oldtimertreffen für historische Ackerschlepper beginnen. Drei Jahre sind seit dem letzten Treffen vergangen, doch vergessen haben es in Kreuzweiler die Wenigsten. Immerhin tummelten sich drei Tage lang insgesamt rund 10 000 Besucher im Ort, mehr als 500 historische Traktoren und andere zum Teil seltsam anmutende Vehikel aus den Anfängen der technisierten Landwirtschaft waren zu bewundern. Außerdem gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit viel Musik und allerlei kulinarische Köstlichkeiten. "Inzwischen hat sich die Veranstaltung zu einer der beliebtesten unter den jährlich rund 300 Traktorentreffen in Deutschland entwickelt", betont Gerardy. Die Vorbereitungen für die siebte Auflage des Treffens laufen schon seit rund einem halben Jahr. Hunderte Traktorbesitzer aus Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Belgien und den Niederlanden wurden angeschrieben. "Rund 400 haben ihre Teilnahme zugesagt", berichtet Robert Willkomm, Vorsitzender der Lanz-Bulldog-Freunde. Zu sehen gibt es nicht nur Lanz-Bulldogs, sondern auch alte Motorräder und Autos sowie eine Dampfmaschine der Marke Zettelmeyer. Die Altertümchen sollen zumindest teilweise in Aktion zu erleben sein. "Wenn das Wetter mitspielt, soll es auf der großen Wiese mehrere Vorführungen geben, beispielsweise Geschicklichkeitsfahren und eine Fahrzeugpräsentation", erläutert Robert Willkomm. Reichhaltiges Rahmenprogramm

Ein ansprechendes Rahmenprogramm auf der großen Bühne in der Thorner Straße soll dafür sorgen, dass nicht nur Liebhaber alter Landmaschinen auf ihre Kosten kommen. Nach der Eröffnung am Samstag, 20 Uhr, durch Landrat Günther Schartz spielen die "Fidelen Eifelländer Musikanten". Weiterer Höhepunkt des Abends ist eine Elvis-Show. Der Sonntag beginnt mit einem Frühschoppenkonzert des Musikvereins Fremersdorf. Im Lauf des Tages treten unter anderem die "Fischer Traumtänzer" und die Trierer Rock'n'Roll-Formation "Anakonda" auf. Georges Christen, bekannt durch das "Guinness Buch der Rekorde" als "stärkster Mann der Welt", zeigt am Montag ab 18 Uhr, was er mithilfe seiner "Muckis" anstellen kann. Außerdem tritt die Westerntanzgruppe aus Tawern auf, und das Finale bestreitet ab 20 Uhr die Tanzband "No Limit". Bleibt zu hoffen, dass das Wetter mitspielt. In den vergangenen Jahren sei das allerdings meist der Fall gewesen, auch wenn es bis zum Tag vor Veranstaltungsbeginn noch geregnet habe, berichtet Werner Gerardy. Genau das lasse nur einen Schluss zu: "Petrus ist ein Bulldog-Fahrer."

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