Pinsel, Farbe, Talent

TEMMELS. (hpü) Lutwin Rausch ist von mindestens zwei Dingen überzeugt: von seinem Heimatort Temmels und von der Tatsache, dass es im Keller langsam eng wird. Zahlreich sind nicht nur die Bilder des ambitionierten Hobbymalers, sondern auch dessen Ideen.

Wenn Lutwin Rausch tagelang keinen Pinsel anrührt, ist das nicht ungewöhnlich - bestenfalls verwunderlich, denn der 53-Jährige ist leidenschaftlicher Hobbymaler. Die Erklärung: "Ich gehe nur dann in den Keller, wenn ich Lust habe und genau weiß, dass etwas dabei herauskommt." Der Mann aus Temmels hat offenkundig schon etliche Stunden im tief gelegenen Wohnbereich verbracht. Zwischen zahlreichen Bildern an den Wänden seines kleinen "Ateliers" ist kaum ein Fleckchen Tapete zu sehen. Öl- und Acrylbilder gehören ebenso zu der ansehnlichen Sammlung wie Aquarelle. Rausch beschäftigt sich in erster Linie mit der abstrakten Malerei. Die Ideen holt sich der 53-Jährige auf seinen Spaziergängen "in der Natur". "Ich experimentiere gerne, und das ist es auch, was mich vom gegenständlichen Malen weggebracht hat." Man sei nicht so sehr an irgendwelche Vorgaben gebunden. Dabei hat Lutwin Rausch einst ganz "bodenständig" angefangen. Er erzählt: "Ich hatte immer schon Spaß am Malen." Ende der 60er-Jahre habe ein ebenfalls künstlerisch begabter Arbeitskollege ihn zu dem Hobby gebracht. Erste Bilder des gelernten Malers und Lackierers zeigten hauptsächlich Landschaften und Stillleben in Öl. Zehn Jahre später legte er für lange Zeit die Malutensilien beiseite - "aus beruflichen Gründen". Erst Ende der 90er-Jahre, nachdem sein Haus in Temmels fertig geworden war, widmete er sich wieder seiner Leidenschaft. Später erweiterte er sein Tätigkeitsfeld von der Öl- auf die Aquarellmalerei. "Ich sah die damals für mich noch neue Technik als eine Art künstlerische Herausforderung." Aus eben diesem Grund habe er sich schließlich dem Abstrakten zugewandt. Während sich Lutwin Rausch heute in seiner Freizeit hauptsächlich mit der Bildenden Kunst beschäftigt, spielte er vor Jahren auch Fußball und war aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Temmels. Aus gesundheitlichen Gründen musste er beides jedoch aufgeben. Umso mehr Zeit hat der 53-Jährige für sein kreatives Hobby. Vor etwa einem halben Jahr entdeckte Rausch auch die dritte Dimension für sich und begann mit der Herstellung von Plastiken. Ob daraus am Ende etwas werde, wisse er noch nicht. Erste Arbeitsergebnisse lassen vermuten: Der Mann hat Talent.

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