Plumper Ablenkungsversuch

Die Methode ist ebenso altbekannt wie untauglich: Um von der eigenen Schuld abzulenken, wird ein Vergleich strapaziert. Und sei er noch so sehr an den Haaren herbeigezogen, wie der Hinweis Krewers, dass ein anderer Ortsbürgermeister in den sechziger Jahren gegenüber einem Ratsmitglied handgreiflich gewesen sein soll und ebenfalls im Amt geblieben sei. Unabhängig davon, ob es sich tatsächlich so zugetragen hat: Unrecht als Rechtfertigung für weiteres Unrecht offenbart ein gestörtes Rechtsempfinden. Krewer hat auch den Namen der Gemeinde genannt. Wir tun das nicht, denn die Angelegenheit ist längst verjährt. Und in einem Rechtsstaat besteht Anspruch auf Beachtung solcher Fristen auch in der öffentlichen Darstellung. Es ist der SPD unbenommen zu schweigen. Allerdings muss sie sich dann Fragen gefallen lassen: Sind die Ockfener Genossen nur deshalb stumm geworden, weil ihnen das Thema unangenehm ist? Finden sie es in Ordnung, dass ihr Parteifreund gewalttätig geworden ist? Bedeutet ihr Schweigen etwa Zustimmung? Oder sagen sie nichts, weil sie Krewer nicht im Regen stehen lassen wollen? a.jacob@volksfreund.de

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