Premiere nach drei Jahrzehnten

KONZ. Eine positive Nachricht in Zeiten der allgemeinen Finanzmisere übermittelte Winfried Manns, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Konz, in der Sitzung des Verbandsgemeinderates: Erstmals seit drei Jahrzehnten muss die Verwaltung keinen Nachtragshaushalt beantragen.

In früheren Zeiten versprach der Tagesordnungspunkt "Haushalt" in der Regel ausgedehnte Rats-Sitzungen. In Zeiten leerer Kassen hat sich das vielerorts geändert: Darüber, dass keine Gemeinde oder Kommune mehr große Sprünge machen kann und es derzeit darum geht, das Wenige richtig einzusetzen, herrscht Konsens in den Fraktionen. Da Bürgermeister Winfried Manns in der VG-Rats-Sitzung auch noch eine positive Nachricht "im Gepäck" hatte, beanspruchte der Bericht über die derzeitige Haushaltssituation 2005 vergleichsweise wenig Zeit. "Zum ersten Mal seit - ich glaube - 30 Jahren haben wir es geschafft, dass uns die Kommunalaufsicht gesagt hat, wir bräuchten keinen Nachtragshaushalt", erklärte Winfried Manns. "Das rührt in erster Linie daher, dass wir im Laufe des Jahres so wenige Abweichungen von der Haushaltsplanung hatten." Christel Zender, CDU, und Franz Görtz, FDP, beide "Urgesteine" des VG-Rates, meinten gar: "Seit unserer Zeit gab es das noch nie." Wie bereits im Vorjahr, wird die VG Konz wohl auch in diesem Jahr einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen können. Der Haushaltsplan 2005 sieht im Verwaltungshaushalt bei Einnahmen und Ausgaben eine Summe von 13 564 210 Euro vor. Unter Berücksichtigung der bisher erkennbaren Veränderungen gegenüber dem Plan hat die Verwaltung eine Verringerung der Einnahmen und Ausgaben um 188 460 Euro kalkuliert. Damit beläuft sich das Ergebnis auf 13 375 750 Euro. Um den Haushalt auszugleichen, bedient sich die VG ihrer Rücklagen und entnimmt 84 450 Euro mehr als ursprünglich geplant. Die verbleibende Rücklage wird sich auf rund 48 618 Euro belaufen. Das Volumen des Vermögenshaushaltes beträgt voraussichtlich 5 702 930 Euro. Der Schuldenstand der Verbandsgemeinde war zum 1. Januar 2005 mit 13 840 000 Euro beziffert. Nachdem die Fraktionen der Verwaltung und Bürgermeister Winfried Manns unisono eine gute Planung und realistisches Wirtschaften bescheinigt hatten, stimmten sie dem Bericht einstimmig zu. Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung verabschiedete der Rat ebenfalls das Investitionsprogramm der VG für die Jahre 2005 bis 2009. "Dickster Brocken" im Jahr 2006: die Erweiterung und der Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Konz. 1 610 000 Euro sind dafür vorgesehen. "Im Mai 2006 ist der Baubeginn geplant", erklärte Bernd Henter, Erster Beigeordneter, gegenüber dem TV. Zweitteuerstes Projekt ist der Neubau der Mensa im Schulzentrum Konz, der nach Auskunft Henters in 14 Tagen beginnen soll. 1 230 000 Euro sind veranschlagt. Einzig der Punkt "Brandschutzmaßnahmen Stadiongebäude" (130 000 Euro) sorgte für eine Diskussion. Sabina Quijano-Burchardt von den Grünen meinte, "korrekt" sei, von der geplanten Investition als "Erweiterung des Stadiongebäudes" zu sprechen und es nicht unter Brandschutzmaßnahmen laufen zu lassen. Manns und Henter räumten ein, dass die Bezeichnung im Investitionsprogramm geändert werden müsste - nach aktuellen und im Bauausschuss besprochenen Überlegungen, nicht nur eine Feuertreppe am Gebäude anzubringen, sondern möglicherweise auch eine zusätzliche Umkleide- und Schiedsrichter-Kabine zu bauen. CDU-Fraktionsvorsitzender Friedhelm Schücker sagte: "Wir haben nichts dagegen, dass die Summe im Investitionsprogramm bleibt. Es muss nur klar sein, was für den Brandschutz ist und was für die Erweiterung." SPD-Fraktionsvorsitzender Lothar Rommelfanger meinte: "Wir konnten in der Fraktion noch nicht über diesen Punkt beraten und behalten uns deshalb vor, bei der Haushaltssitzung dagegen zu stimmen. " Der Haushalt 2006 wird in der Sitzung am 15. Dezember verabschiedet.

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