Prima Bratfisch!

IGEL. Es waren nur wenige Begeisterte, die vor 20 Jahren den Fischerverein Igel aus der Taufe hoben. Inzwischen ist die Zahl der Aktiven auf über 80 angestiegen. Auch dem Nachwuchs gefällt die Vereinsarbeit.

Besser hätten die Bedingungen "Am Weiher" in Igel gar nicht sein können, als der Fischerverein am Wochenende im Freien das 20-jährige Bestehen feierte. Bestes Sommerwetter und das herrliche Ambiente der Vereinsanlage an der Mosel bescherten dem Verein regen Zuspruch von Gästen.Frittierte Rotaugen als Delikatesse

Sogar mit einem weiteren Pfund konnten die Igeler Angelfreunde wuchern: Angesichts des feinen und vielfältigen Speisenangebots gab es am Fisch kein Vorbeikommen. Die "Fisch-Chefköche" Rüdiger Müller und Jürgen Gehendges hatten speziell zum runden Geburtstag einen "Jubiläumsteller" kreiert, der so gut schmeckte, wie er aussah: darauf Zander- und Viktoriabarschfilet mit Pommes frites und Salat, und zur Abrundung gab es eine Eiswaffel. Auch traditioneller Brat- oder Sauerfisch, geräucherte oder gebackene Forellen, Räucheraal oder raffiniert aus Brassen komponierte Fischfrikadellen erwarteten die hungrigen Gäste. Kurzum: Die Fisch-Vielfalt kannte keine Grenzen. Vor Jahren noch verpönt, heute als Delikatesse wiederentdeckt und ganz bestimmt nicht der Fisch des kleinen Mannes: frittierte Rotaugen. Der Duft von gebratenem Fisch habe ihn angelockt, verrät ein Fahrradfahrer, der auf dem Moselradweg unterwegs war. Darauf verordnete sich die Kleingruppe eine Pause. Andere auswärtige Gäste kommen seit Jahren, um "einen klasse Fisch" zu essen. Sport-Angler gab es in Igel schon immer. Nur mangelte es bis zum 25. März 1983 an einem Verein von Gleichgesinnten. Igels Alt-Ortsbürgermeister Egon Bindges gehörte zu den Vereinsgründern. Heute steht Michael Grundhöfer dem Verein vor. Schon bald nach der Vereinsgründung wurde der junge Verein "Am Weiher" sesshaft, einem Domizil, wie geschaffen für Sportfischer. Nach und nach baute der Verein die Anlage aus. Dazu gehört ein unterkellertes Gerätehaus, vor etlichen Jahren in Eigenregie errichtet. Einziges Manko: Bei anhaltendem Hochwasser müssen die Angler "Land unter" melden. Noch weniger geschützt ist die Weiheranlage. Der Verein kann seinen Mitgliedern zweierlei Angelvergnügen bieten: Entweder man wirft seinen Angelhaken in die eigene Weiheranlage oder in die nur einen Steinwurf entfernte Mosel. Drei Hektar groß ist das Gelände, das der Verein von Zivil- und Kirchengemeinde gepachtet hat. Sehen lassen kann sich der Weiher mit einer Wasserfläche von immerhin 9000 Quadratmetern. Das Riesengelände verlangt eine umfassende Pflege: Rasenmähen und Baumschnitt gehören zu den wiederkehrenden Arbeiten. "Ganz schön happig" sei die Unterhaltung des Weihers, der weder einen Zu- noch einen Ablauf besitzt, so Vorsitzender Michael Grundhöfer. Bei Hochwasser sammelt sich reichlich Schlamm an. Diesen wegzuschaffen, verursache ziemlich viel Arbeit, so Grundhöfer. 15 Pflicht-Arbeitsstunden müsse jedes aktive Mitglied im Jahr leisten. Aber auch ohne diesen Passus in den Vereinsstatuten kann sich Vorsitzender Michael Grundhöfer ganz und gar auf seine Mannschaft verlassen, wie er zufrieden versichert. Auf die besseren Hälften der meist männlichen Vereinsmitglieder sei ebenfalls Verlass. Vier Frauen gehören dem Verein als aktive Mitglieder an, und rund 20 Nachwuchsangler sichern den Weiterbestand des Vereins. Morgen lesen Sie in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah" ein Porträt des Ortsbürgermeisters von Schöndorf, Matthias Wick. ek/-agn

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