Punktsieg für Sicherheit

KONZ-KARTHAUS. In der Diskussion um den Bau einer Pausenhalle ist die Grundschule St. Johann in Karthaus einen Schritt weiter: Der Bauausschuss der Stadt Konz hat am Donnerstag beschlossen, eine Entwurfs-Planung in Auftrag zu geben und die Kosten prüfen zu lassen.

Zu einem recht zugigen Termin versammelten sich der Bauausschuss der Stadt Konz sowie weitere Vertreter der Stadt und der Grundschule am Donnerstagnachmittag. An Ort und Stelle ließ sich der Ausschuss die Situation um die Außentoiletten-Anlage und die gewünschte Pausenhalle an der Grundschule St. Johann erklären. Seit jeher liegen die Toiletten für die Jungen und Mädchen außerhalb des Gebäudes, gleich neben dem Eingang. "Die Toiletten sind für jeden frei zugänglich", erläuterte Schulleiter Norbert Müller. Nach dem Vorfall in einer Koblenzer Grundschule vor einiger Zeit, bei dem eine Schülerin in einem Toilettenraum vergewaltigt wurde, hätten Lehrer und Eltern die Situation in Konz kritisch beäugt. "Dieser Vorfall war der Auslöser, sich über den Zustand in unserer Einrichtung Gedanken zu machen", erklärte Christian Kogge, Vorsitzender des Schulelternbeirats. Zudem hatte Joachim Hofmann-Göttig, Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend, im Mai vergangenen Jahres die rheinland-pfälzischen Schulleiter angeschrieben und aufgefordert, die Sicherheitsvorkehrungen an ihren Einrichtungen nach bestimmten Kriterien zu überprüfen. In einer Eltern-Versammlung Anfang dieses Jahres sei aus den Reihen der Eltern der Vorschlag gemacht worden, die Toiletten-Anlage in eine geschlossene Pausenhalle zu integrieren. "Diese Lösung hätte mehrere Vorteile", meinte Beirats-Mitglied Christof Pause im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund. Zum einen sei damit das Hauptziel erreicht, die Toiletten ausschließlich von innen zugänglich zu machen. Zum anderen erhielte die Schule eine überdachte Halle. Die bestehende ist nach allen Seiten offen, und - wie sich die Bauausschuss-Mitglieder beim Ortstermin überzeugen konnten - bietet wenig Schutz gegen Wind. Positiv sei darüber hinaus, dass es für "Pausenhallen, die mindestens gegen die Hauptwindrichtung geschützt sind" - so der Text der Verwaltungsvorschrift - Fördermöglichkeiten über das Schulbau-Programm des Landes gibt. Andernfalls müsste die Stadt Konz als Schulträger für den Umbau der Toilettenanlagen aufkommen. Besondere Förderungsmöglichkeiten bestünden, wenn die Grundschule St. Johann Ganztagsschule würde, was derzeit allerdings noch in der Diskussion ist. Bei Ganztagsschul-Status erhielte die Einrichtung für die Baumaßnahme einen 70-prozentigen Zuschuss vom Land, der Kreis übernähme zehn, die Stadt 20 Prozent. Wird St. Johann nicht zur Ganztagsschule, erhöht sich der Anteil der Stadt auf 30 Prozent, da das Land nur 60 Prozent zuschießt. Sicher und trocken zu den Toiletten

Noch sind diese Punkte jedoch Zukunftsmusik. In einem ersten Schritt hat der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig dafür plädiert, eine Entwurfsplanung für den Bau einer Pausenhalle mit integriertem Zugang zu den Toilettenanlagen in Auftrag zu geben. "Wenn wir den Plan haben, fahren wir nach Trier zur ADD und klären ab, welche Förderungsmöglichkeiten es gibt", meinte Bernd Henter, Erster Beigeordneter der Stadt in der Sitzung. "Wichtig ist jetzt erstmal, dass wir einen Vorentwurf bekommen und eine Vorstellung über die Kosten." Schulleiter Norbert Müller sowie die Beirats-Mitglieder Kogge und Pause "sind dankbar, wie die Stadt in dieser Angelegenheit mitzieht". Gleichzeitig versichert Müller, dass im Sinne der Sicherheit für die Kinder eine passable Zwischenlösung gefunden worden sei. So benutzen die Schüler derzeit die Lehrertoiletten im Gebäude mit. "Zu den außen gelegenen Toiletten gehen die Kinder nur noch zu zweit. Außerhalb der Pausen werden die WCs nicht mehr benutzt." Zudem verfügten die Schüler von St. Johann über Alarm-Pieper.

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