Rücktritt möglich

Seinem leidenschaftlichen Plädoyer gegen den Fangzaun entlang der Saarschleife folgte eine Werbung des Orscholzer Ortsvorstehers Hermann Kiefer für die Bürgerinitiative, die gegen die Drahtkonstruktion kämpfen will. Nach dem Spruch des Verwaltungsgerichtes setze er seine ganze Hoffnung in die Kommunalaufsicht in St. Ingbert, wie Kiefer in der Ortsratssitzung sagte.

Orscholz. (red) "Sollten die Behörden uns allerdings nicht recht geben, werden wir überlegen, dass ich als Ortsvorsteher und zumindest Teile des Orscholzer Ortsrates zurücktreten", verkündete der Orscholzer Ortsvorsteher Hermann Kiefer bei der jüngsten Sitzung. "Ein solcher Rücktritt ist nicht kollektiv möglich. Das muss jeder Einzelne für sich entscheiden", ergänzte er. Kiefer und seine sechs Fraktionskollegen würden einen solchen Schritt in Erwägung ziehen - eine Konsequenz, da der Ortsrat zum Fangzaun nicht gehört worden sei. "So geht man nicht mit demokratisch gewählten, ehrenamtlich tätigen Kommunalpolitikern um", sagte Kiefer. Natürlich wolle niemand den Fangzaun, konterte Norbert Enz weiler von der CDU. Die einzige Alternative zum Fangzaun sei eine Sperrung des Weges - mit fatalen Folgen für den Tourismus, wie Enzweiler ergänzt. "Die Gäste kommen an die Saarschleife, um zu wandern und Fahrrad zu fahren. Ist der Weg gesperrt, bleiben sie weg."Einzige Alternative: Sperrung des Wegs

Die Folgen: nicht nur Verluste für Gastwirte und Pensionsbetreiber, sondern auch für den gesamten Ort und die Gemeinde. Den Vorschlag, dass ein Graben herabfallende Steine auffange, nennt er indiskutabel. Grund: Der Graben müsste drei Meter tief sein, und den Weg erhöhen müsse man außerdem. Um Radfahrer davor zu schützen, in die Saar oder in den Graben zu fallen, müsse man auf beiden Seiten einen Zaun ziehen. "Und das verschandelt die Landschaft erst recht." Zu einem möglichen Rücktritt äußerte er sich nicht. "Das muss jeder für sich entscheiden."

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