Ratlose Straßenplaner in Roth

ZEMMER-RODT. Seit Jahren kämpft die Gemeinde Zemmer um eine Entschärfung der Verkehrssituation im Ortsteil Rodt. Pläne gab es schon viele – doch der erste konkrete Versuch einer Verkehrsberuhigung wirkte nicht überzeugend.

Wer sich über die K 34 aus Richtung Trier der Ortsmitte von Rodt nähert, steuert über die etwas abschüssige Trierer Straße direkt auf den kritischen Punkt zu. Zur Rechten münden dort die Breite- und die Mainzstraße in die Trierer Straße (Hauptstraße) ein, und auf der Gegenseite befindet sich die Einmündung der Eichstraße. Durch die verwinkelte Bebauung rund um diesen "Stern" ist die Einfahrt auf die Hauptstraße sehr unübersichtlich. Hinzu kommen dort eine Bushaltestelle und die Nähe zur Schule. Täglich müssen hier Scharen von Grundschülern die Fahrbahn überqueren, während die Autofahrer mit "Schwung" über die abschüssige Piste "angeflogen" kommen. Tempo-30-Regelung brachte keine Besserung

Offenbar werden die dort angebrachten Tempo-30-Schilder von etwa 80 Prozent der Fahrer als "reine Formsache" betrachtet. Um das Tempo zu mindern, hatte nun die zuständige Verbandsgemeindeverwaltung Trier-Land in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Trier vor und hinter den Einmündungen zwei "Schikanen" auf der Trierer Straße installiert. Es handelte sich um provisorische Verengungen der Fahrbahn durch rot-weiße Baken auf gelben Schwellen, die zum Ausweichen auf die Gegenfahrbahn zwangen. Auf den Verkehr aus Richtung Trier wirkte das Hindernis durchaus tempomindernd. Ganz anders war die Situation weiter unten in der Gegenrichtung. Auch dort wurden die Fahrzeuge voll auf die Gegenseite gezwungen - und dadurch direkt vor die spitzwinklige und unübersichtliche Einmündung der Mainzer Straße. Inzwischen ist diese Fahrbahnverengung wieder abgebaut worden. "Eine erste Kollision mit Blechschaden hatte es hier schon gegeben", sagt der Zemmerer Ortsbürgermeister Winfried Wollscheid. Kopfschüttelnd betrachtet er zusammen mit dem Ortsvorsteher Leo Endres und dem Beigeordneten Werner Mossem den kleinen Einmündungsstern, der offenbar ein schier unlösbares Problem birgt. Dann erzählen die Kommunalpolitiker die Geschichte der gescheiterten Versuche, an dieser Stelle etwas Sicherheit zu schaffen: Zuerst wollte man einen Fußgängerüberweg, "doch dafür gab es in Roth zu wenig Fußgänger". So wurde von der Straßenverkehrsbehörde der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Straßen- und Verkehr weiter geplant. In die engere Wahl kam der Bau eines Kreisels - doch dies scheiterte am Bürgerwillen. Grund: Für den Kreisel hätte die im spitzen Winkel einmündende Mainzstraße eine Einbahnregelung erhalten müssen. Dagegen wehrten sich die Anlieger, und auch der Rat sprach sich dagegen aus. So verschwand der Kreisel wieder in der Versenkung - nur die von den Planern auf den Asphalt gemalte Strichellinie - die den Umfang der Verkehrsanlage darstellen sollte - erinnert noch an das Projekt. Stattdessen folgte der Vesuch mit den Fahrbahnverengungen. Übrigens hat sich dieselbe Konstruktion an der Meulenstraße in Zemmer bewährt - dort wurde die Ausfahrt des Parkplatzes an der Kirche deutlich entschärft, wie auch der Zemmerer Ortsvorsteher Walter Kirn bestätigt. Wie es in Rodt nun weitergehen soll, kann auch Bürgermeister Wolfgang Reiland von der VG Trier-Land nicht genau sagen. Die obere Einengung bleibe zunächst erhalten. Außerdem, so Reiland, seien neue Tempomessungen der Polizei geplant um festzustellen, wie sich dieser "Einbau" letztlich auf das Fahrverhalten auswirke.

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