Rauchende Köpfe über Projekt-Liste

TRIER. Welches Straßenbauprojekt im Kreis erhält 2006 Vorrang, und welches muss aus welchen Gründen auch immer zunächst zurücktreten? In der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses Trier-Saarburg rauchten über dieser Frage die Köpfe – doch eine konkrete Entscheidung wurde vertagt.

Vor dem Thema "Straßenbau" stand zunächst einmal der - zurzeit eher theoretische - Schienenverkehr von Morbach nach Hermeskeil auf der Tagesordnung. Die kreisüberschreitende Strecke wird von der Bahn AG nicht mehr genutzt, soll aber wegen einer möglichen neuen Nutzung noch erhalten und vor dem Verfall bewahrt werden (Streckensicherung). Bis zum 31. Dezember 2006 werden sich die von der Strecke tangierten Kommunen die Kosten teilen. Für den Kreis Bernkastel-Wittlich sind dies 59,40 Prozent und für Trier-Saarburg 40,60 Prozent. Diese Regelung beruht auf einem Streckensicherungsvertrag zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und der DB Netz AG. Der auf Trier-Saarburg entfallende Anteil wird jeweils zur Hälfte vom Kreis und von der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil übernommen. Ein hoher Betrag ist es nicht, der zur Debatte stand. Es sind rund 2700 Euro, wovon nach der 50-prozentigen Beteiligung der VG Hermeskeil für den Kreis noch rund 1400 Euro bleiben. Das Gremium sprach sich einstimmig für diese Regelung aus. Zusätzlich soll gegenüber dem Mainzer Wirtschafts- und Verkehrsministerium angestrebt werden, den Streckensicherungsvertrag mit der DB Netz Ende 2006 nicht auslaufen zu lassen, sondern ihn um weitere zwei Jahre zu verlängern. Damit kann Zeit zur Prüfung einer möglichen neuen Nutzung der Strecke gewonnen werden. Verschiebebahnhof der Bauvorhaben

Weitaus höhere Summen standen bei der Änderung und Erweiterung des mittelfristigen Kreisstraßen-Bauprogramms zur Debatte. Grundsätzlich stehen für Kreisstraßenbaumaßnahmen jährlich rund 1,5 Millionen Euro Landesmittel zur Verfügung. Die bis 2010 reichende Liste der Projekte sollte aufgrund der aktuellen Bedarfsmeldungen der Verbandsgemeinden angepasst werden. Hinzu kommen Vorschläge der Ausschuss-Fraktionen. Wegen sich ändernder Verhältnisse kann dabei das eine oder andere Projekt auf der Liste zeitlich weiter noch vorn oder weiter zurück "wandern" - unabhängig vom Stand der Planung durch den Landesbetrieb Straßen und Verkehr Trier (LSV). Ein Umstand, der bei der zur Sitzung eingeladenen LSV-Chefin Edeltrud Bayer nicht nur Freude hervorrief. Bayer: "Für einige der nach hinten gerutschten Projekte besteht schon Baurecht - während sich einige nun vorgezogene Punkte erst in der Liste des weiteren Bedarfs befanden." Auf Vorschlag von Landrat Richard Groß soll der LSV die zunächst nur "auf dem Papier" vorgezogenen Projekte auf ihre technischen Gegebenheiten hin überprüfen. In der nächsten Sitzung am 14. Dezember, 14 Uhr, wird sich der Ausschuss dann erneut mit der Liste des Kreisstraßenbauprogramms befassen. Am 19. Dezember kann dann im Rahmen der Kreishaushaltsberatung 2006 endgültig darüber entschieden werden.

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