Raum für Kröten und Schlangen

SERRIG. (dse) Seit vier Wochen hat die Grundschule in Serrig einen eigenen Förderverein. Die 24 Gründungsmitglieder wollen in Zeiten knapper Kassen helfen und die Eltern mehr in den Schulbetrieb einbeziehen. Ihr erstes Projekt: der Bau eines Biotops am Heiligenborn.

Sie graben und schaufeln, schichten Steine auf und schneiden Äste ab. Rund 35 Kinder und 20 Eltern in Gummistiefeln und bunten Regenjacken arbeiten mit Feuereifer an der kleinen Kuhle im Wald, wo bereits früher ein Teich existiert hatte. "An dieser alten Anlage ist irgendwann der Deich gebrochen", erklärt Förster Stefan Riss. "Übrig geblieben ist nur ein kleines Feuchtbiotop, das wir jetzt durch eine Anhebung des Wasserspiegels wieder vergrößern wollen." Dabei soll keine künstliche Anlage und auch kein Angel- oder Fischweiher entstehen. "Wir wollen der Natur nichts aufzwingen, sondern nur Hilfestellung leisten, damit sie sich selbst entwickeln kann", sagt Riss. Es soll ein Lebensraum für alle Arten von Amphibien wie Frösche, Kröten oder Molche geschaffen werden.Vierte Klasse übernimmt Patenschaft

Auch Ringelnattern fühlen sich hier wohl, denn sie jagen bevorzugt im Wasser. "In einigen Wochen werden hier die ersten Libellen auftauchen", ist sich der Förster sicher. Betreut werden soll dieser kleine Schatz oberhalb vom Heiligenborn insbesondere von der vierten Grundschulklasse. "Wir übernehmen eine Patenschaft und treffen uns einmal im Jahr zu Aufräumaktionen", sagt Klassenlehrerin Dorothe Altmeyer. Auch bei Wandertagen soll das Biotop angesteuert werden. Förster Stefan Riss ist von den Plänen begeistert. "Ziel ist es, die Kinder für die Natur zu sensibilisieren und ein gutes Verhältnis aufzubauen." Besonders freue ihn, dass sich Einheimische um dieses Fleckchen kümmern. Es habe vor einigen Jahren eine ähnliche Absprache mit einer Saarburger Schule gegeben, aber "bei den Versprechungen ist es geblieben". Neben diesem Naturprojekt hat der Förderverein noch andere Ideen auf seiner Liste. "Wir wollen den Schulhof verschönern und vielleicht ein paar Spielgeräte aufstellen", zählt Bernd Karl, erster Vorsitzender und Schulelternsprecher, auf. Allerdings müsse bis dahin noch ein bisschen gesammelt werden, denn der Förderverein bestehe erst seit wenigen Wochen. Der Beitrag kostet einen Euro pro Monat.

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