Rebensaft vereint die Welt

BERNKASTEL-KUES. Das Motto der Fußball-Weltmeisterschaft wird in der Region noch erweitert. Es heißt "Die Welt zu Gast bei Freunden...an der Mosel".

Musik erklingt, Nachwuchskicker, mit Fahnen der an der Fußball-Weltmeisterschaft beteiligten Länder ausgestattet, marschieren in die Mosellandhalle in Bernkastel-Kues ein. Das Flair der WM färbt auch auf die Region ab. Der WM-Ball rollt zwar nicht in der Region, wenn man einmal vom Trainingsgelände der Schweizer Nationalmannschaft in Bad Bertrich absieht. Doch 22 Weinbau treibende Städte und Gemeinden werden sich ebenfalls auf das sportliche Großereignis vorbereiten. In ihren Orten werden Veranstaltungen (Feste, kulturelle und sportliche Events, Projektwochen etc.) über die Bühne gehen, die sich jeweils einem WM-Teilnehmerland widmen. Die Orte hatten sich dafür beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel (DLR) beworben. Für die Auslosung hat sich das DLR prominente Zeitgenossen geholt - unter anderem Ex-Stürmerstar und Europameister Stefan Kuntz (früher unter anderem 1. FC Kaiserslautern), den ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichter Franz-Josef Hontheim, Gebietsweinkönigin Anne Mertes und Weinbauminister Hans-Artur Bauckhage. Sie ermitteln folgende Paarungen: Argentinien - Traben-Trarbach, Frankreich - Bekond, Kroatien - Wittlich, Polen - Kanzem, Spanien - Hatzenport, USA - Graach, Australien - Cochem, Ghana - Pölich, Mexiko - Lieser, Portugal - Osann-Monzel, Trinidad-Tobago - Winningen, Brasilien - Treis-Karden, Italien - Zell, Niederlande - Bernkastel-Kues, Saudi-Arabien - Leiwen, Tschechien - Ürzig, England - Löf, Japan - Piesport, Paraguay - Brauneberg, Schweden - Rivenich, Tunesien - Saarburg und Costa Rica - Kasel. Die Städte und Gemeinden werden sich den Partnerländern im Vorfeld der WM widmen - jede Kommune auf ihre Art: kulinarisch, mit Festen, Pflanzen in den Landesfarben...und, und und. In den kommenden Tagen werden die Köpfe rauchen, denn so viel Zeit bleibt nicht. Der Veranstaltungszeitraum liegt zwischen dem 1. April und dem 31. Mai. Erste Planungen gibt es aber bereits. Die Graacher werden sich den USA im Rahmen der "Tage der offenen Weinkeller" widmen. "Vielleicht engagieren wir auch eine amerikanische Militärkapelle", sagt Ortsbürgermeister Werner Geller. Die Ürziger, denen Tschechien zugelost wurde, werden einen Koch holen, der im "Gewürzgarten" böhmische Spezialitäten kocht. Und was machen die Leiwener, die Saudi-Arabien als Partnerland haben? "Ich habe bereits die Botschaft des Landes angeschrieben und um Informationen gebeten", sagt Ortsbürgermeister Claus-Peter Feller. Die Verbindung zur alkoholischen Form des Rebensaftes dürfte schwer fallen, da die Moslems keinen Wein trinken dürfen. "Aber wir haben ja auch Traubensaft", sagt Feller.

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