Redakteure stellen sich der Leserkritik

Saarburg · Nah dran an den Saarburger Lesern: Die Chefredaktion des Trierischen Volksfreunds hat sich am Dienstag mit Zeitungslesern aus der Verbandsgemeinde zu einem Stammtisch im Restaurant Villa Keller getroffen. Dabei wurde intensiv über Inhalte der Saarburger Ausgabe diskutiert.

 Rege Diskussionen mit Lesern: Lokalchef Michael Schmitz (hinten links), Chefredakteurin Isabell Funk (hinten Mitte) und Reporter Alexander Schumitz (rechts) diskutieren mit Saarburger Lesern. TV-Foto: Friedemann Vetter

Rege Diskussionen mit Lesern: Lokalchef Michael Schmitz (hinten links), Chefredakteurin Isabell Funk (hinten Mitte) und Reporter Alexander Schumitz (rechts) diskutieren mit Saarburger Lesern. TV-Foto: Friedemann Vetter

Saarburg. Isabell Funk, Chefredakteurin des Trierischen Volksfreunds, geht auf die Leser zu, die zum ersten Stammtisch mit der Chefredaktion in Saarburg gekommen sind: "Wir wollen die Chance nutzen, um mit Ihnen über unser Produkt zu diskutieren. Dabei sind wir für jede Kritik offen, freuen uns aber auch über Lob." Mit Hilfe der Meinungen der Leser arbeite die Redaktion daran, das Produkt Trierischer Volksfreund zu verbessern. 2013 gab es eine große Leserbefragung, nun folgt ein direktes Gespräch mit Abonnenten. "Wir wollen nah am Leben des Lesers dran sein", sagt Isabell Funk.
Klaas Michel, im Verlag unter anderem zuständig für die Auswertung von Leserumfragen, hat vier Ausgaben mitgebracht und bittet die Abonnenten, sich diese nochmal anzuschauen. Nach der Lektüre nehmen die Leser kein Blatt vor den Mund. "Mit der Lokalausgabe vom Dienstag war ich nicht zufrieden", sagt eine Leserin. "Ein Prozessbericht auf der ersten Seite, der mehr mit Konz als mit Saarburg zu tun hatte, und nicht wirklich konkret war. Spannender fand ich den Bericht zum Jubiläumskonzert des Gymnasiums auf der zweiten Seite."
Michael Schmitz, Chef der Lokalredaktion Trier/Trier-Saarburg, geht auf die Kritik ein: "Es gab Prozessbeteiligte aus Saarburg, das war der Grund, den Text dort zu platzieren. Die kamen aber in dem Bericht zu kurz, was im Vorfeld nicht absehbar war." Mit den Lesern einig sind sich die Redakteure darin, dass der eigentlich wichtigste Text auf der Seite zu klein geraten ist: Der Tod des Saarburger Altbürgermeisters Hans Houy wäre der bessere Seitenaufmacher gewesen, merkt der stellvertretende Chefredakteur Damian Schwickerath an. Hinterfragt wird von den Lesern auch das Format der Bilder. Oft werden die Fotos als zu groß oder als unpassend empfunden. So kritisieren gleich mehrere Leser, dass das Thema Mütterrente mit einem unpassenden Bild illustriert worden sei. "Mit Bildauswahl und Bildschnitt beschäftigen wir uns jeden Tag. Da gibt es sehr verschiedene Meinungen und immer wieder besondere Trends", sagt Damian Schwickerath.
Ein Leser wünscht sich von den Zeitungsmachern intensivere Recherchen. Oft habe er den Eindruck, dass die Redaktion da nicht hartnäckig genug sei. Dem widerspricht Peter Reinhart, stellvertretender Chefredakteur: "Wenn wir an einem Thema dran sind, haken wir auch nach."
Einige Nachfragen gibt es zu veröffentlichten Leserbriefen, teils kritisch, aber auch mit Lob für die neue Platzierung der Seite Leserland in der Wochenendausgabe.
Nach zweistündiger reger Diskussion verabschiedet sich der TV, dankt für die vielen guten Anregungen und verspricht, diese zeitnah aufzugreifen.

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