Reise durch die Musikgeschichte

Zum 100-jährigen Bestehen des Musikvereins Beurig zeigten die insgesamt rund 100 aktiven Musiker die ganze Bandbreite ihres Könnens: In der Saarburger Stadthalle spielte das Jugendorchester vor voll besetzten Rängen bekannte Filmmusik, die "Wunderländer" warteten mit Swing auf, und das Gesamtorchester machte sich auf einen Streifzug durch die Musikgeschichte des vergangenen Jahrhunderts.

 Zum 100-jährigen Bestehen des Musikvereins Beurig überzeugten die Musiker bei ihrem Jubiläumskonzert in der Saarburger Stadthalle mit einer Reise durch die Musikgeschichte der vergangenen zehn Dekaden. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Zum 100-jährigen Bestehen des Musikvereins Beurig überzeugten die Musiker bei ihrem Jubiläumskonzert in der Saarburger Stadthalle mit einer Reise durch die Musikgeschichte der vergangenen zehn Dekaden. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Saarburg. (kbb) Um das, was der Beuriger Musikverein anlässlich seines 100-jährigen Bestehens auf die Bühne gebracht hat zu beschreiben, reicht ein Adjektiv im Grunde aus: opulent. Nicht nur, dass alle der rund 100 aktiven Instrumentalisten - darunter alleine 73 Mitglieder des Gesamtorchesters - an der Gestaltung des mehr als dreistündigen Musikprogramms beteiligt waren. Auch die Musikauswahl war durchdacht und knüpfte inhaltlich an die 100-Jahr-Feier an: Mit einer Reise durch zehn Dekaden der Musikgeschichte, von den goldenen Zwanzigern bis zur Filmmusik vom Kinoerfolg "Fluch der Karibik" boten sie dem Publikum in der voll besetzten Stadthalle ein kurzweiliges Programm. Klaus Becker führte durch den Abend und bildete die Vereinsgeschichte parallel zur Musik der jeweiligen Zeit in Schlaglichtern ab. Von der Vereinsgründung im Jahr 1908 über die Entstehung der Bigband-Formation "Original Wunderländer" - benannt nach ihrem ersten Dirigenten Günter Wunder - bis hin zur aktuellen Vereinsentwicklung bekamen die Besucher einen Überblick über das Wirken der Beuriger Musikanten. Ehrung für Bernd Weber

Neben den Mitgliedern im Jugendorchester, die für fünf- und zehnjährige Vereinsmitgliedschaft geehrt wurden, durften auch zahlreiche langjährige Mitglieder eine Ehrung durch den Vorsitzenden Uwe Meyer entgegennehmen. Bernd Weber, Vorsitzender von 1992 bis 2001, wurde von der Mitgliederversammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der Marsch "Alte Kameraden" bildete nicht nur den motivisch passenden Schlussakkord eines umfangreichen Konzerts. Vielmehr war es eine Rückbesinnung des Orchesters auf die Wurzeln jener Musikrichtung, die nach Ausflügen in den Rock'n' Roll der 50er Jahre und die Filmmusik der 90er Jahre schon beinahe zu verblassen schien. Ob Melodien aus "Star Wars" oder dem "König der Löwen", das Jugendorchester beherrschte im ersten Teil des Konzertabends so ziemlich alle Register der Unterhaltungsmusik. Ebenfalls dirigiert von Wolfgang Grün, brillierten die "Original Wunderländer" - eine kompakte Combo aus rund zwei Dutzend Musikern - mit "Tara's Theme" aus dem Film "Vom Winde verweht", dem Swing-Klassiker "New York, New York" oder dem Medley "Spiritual Moments" aus der Feder von Dizzy Stratford (Pseudonym des niederländischen Blasmusik-Komponisten Jacob de Haan) mit perfektem Timing und größtmöglicher Präzision. In einem furiosen Finale präsentierte das Gesamtorchester die Ouvertüre aus Jacques Offenbachs Operette "Orpheus aus der Unterwelt", die Filmmusik aus dem Kassenschlager "Fluch der Karibik" und einem Potpourri aus Melodien des legendären Glenn Miller ("Chattanooga Choo Choo", "Moonlight Serenade").Mit Blech zum Erfolg

Mit der Ausrichtung auf Filmmusik verstand es der Musikverein, den Sprung vom traditionellen Marsch und Polka hin zur populären Unterhaltungsmusik zu wagen. Dass das Blasmusik-Orchester die Filmvorlagen dabei ohne Streicher umsetzen musste - wie sie in klassischen Symphonieorchestern zum Standard gehören - wurde bestenfalls am Rande bemerkbar und mindert das Verdienst der Aktiven nicht im Geringsten. So zeigten die Musiker, dass eine musikalische Zeitreise auch mit jeder Menge Blech durchaus zum Erfolg werden kann.

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