Reizthema Kirchstraße

TRASSEM. (red) Die Sanierung der Kirchstraße entwickelt sich im Gemeinderat zu einem Reizthema. Mit 1,03 Millionen veranschlagt, sollte dies 2001 erfolgen. Aber an der Kostenumlegung scheiterte das Projekt.

"Die Kosten steigen von Jahr zu Jahr, das ist den Anliegern nicht mehr länger zuzumuten", erklärte Erich Weber, Fraktionssprecher der Freien Wählergruppe Boquoi. Die Gemeindeverwaltung neigt dazu, die Kostenverteilung über wiederkehrende Beiträge zu regeln. Demnach könnten alle Bürger von Trassem zur Kasse gebeten werden. Dazu erklärt Bürgermeister Günther Schartz (VG Saarburg): "Die neuere Rechtsprechung lässt in diesem Falle die Einführung wiederkehrender Beiträge eher nicht zu." Ortsbürgermeister Herbert Baltes (66) meinte: "Es gibt diesbezüglich eine neue Bürgerversammlung noch in diesem Jahr." Der Erste Beigeordnete Raimund Boquoi forderte: "Die Bürger müssen endlich hinreichend und fair informiert werden. Es ist in den letzten Jahren mehrmals im Rat beschlossen worden, dass die Kirchstraße auszubauen ist. Die Verzögerungspolitik schadet den Anliegern. Dazu wird die Sanierung von Jahr zu Jahr teuerer. Wer kann das noch verantworten?" Auch andere Angelegenheiten riefen heftige Kritik hervor. Bezüglich eines selbständig entschiedenen Waldwegeausbaus bemängelten einige Ratsmitglieder nachdrücklich eine nicht rechtzeitig erfolgte Information des Gemeinderates. Dazu Ratsmitglied Raimund Maehs (FWG): "Es werden häufig Gelder ausgegeben, ohne dass der Rat seine Zustimmung gegeben hat. So kann es nicht weitergehen." Insgesamt wurde die schleppende Umsetzung von Ratsbeschlüssen in der Vergangenheit gerügt. Trotz vieler gegensätzlicher Meinungen wurde der Haushaltsplan 2004 doch noch einstimmig vom Rat "abgesegnet". Der Plan weist einen Fehlbetrag von 153 000 Euro aus. Damit liegt Trassem im Trend. "Es gibt nur noch vier Gemeinden innerhalb der Verbandsgemeinde Saarburg, die einen Haushaltsausgleich vorzuweisen haben", erläuterte Bürgermeister Günther Schartz den Gemeinderatsmitgliedern. Sachbearbeiter Wolfgang Meier hatte das Paket ausführlich vorgestellt. Dass der "Wahlkampf" in Trassem in vollem Gange zu sein scheint, ergab die Feststellung, dass kürzlich mit dem amtlichen Kreisblatt ein "CDU-Flyer" verteilt wurde. Dazu Schartz: "Mit amtlichen Blättern darf keine parteipolitische Werbung verteilt werden. Ich werde die Sache überprüfen."

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