Risse im Asphalt trotz klangvollen Namens

KASTEL-STAADT. Wer mit dem Fahrrad durch Kastel-Staadt fährt, sollte sich in Acht nehmen – das zumindest empfiehlt der Gemeinderat. Der Grund ist nicht etwa, dass Besitzer von Drahteseln im Ort ungebetene Gäste sind, sondern der desolate Zustand der Ortsdurchfahrt K 127.

Tausende Touristen besuchen jedes Jahr die kleine Gemeinde Kastel-Staadt - wegen ihrer reizvollen Lage, aber auch wegen des kulturhistorischen Erbes. So sind die Klause und der Ehrenfriedhof Anziehungspunkte für Besucher. Der Weg dorthin führt - sofern die Besucher mit dem Auto unterwegs sind - über die Kreisstraße 127, die innerhalb des Ortes "König-Johann-Straße" heißt. Dabei scheint der klangvolle Name ganz und gar nicht zum Erscheinungsbild der Straße zu passen. Kein schöner Anblick

"Der Zustand der König-Johann-Straße ist katastrophal", erklärte Ortsbürgermeister Harald Lehnertz in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Auch für Touristen sei die Ortsdurchfahrt kein schöner Anblick. In erster Linie aber ist es "die mangelnde Verkehrssicherheit", über die sich die Ratsmitglieder bereits seit geraumer Zeit Gedanken machen. Alle paar Meter ist die Fahrbahndecke aufgeplatzt und zum Teil mehrfach notdürftig repariert worden. Die zahllosen Risse und Schlaglöcher im Asphalt sind nach Ansicht von Ortschef Lehnertz und seinen Ratskollegen vor allem für Radfahrer "eine erhebliche Gefahr". Der Zustand der K 127 ist auch den Bewohnern von Kastel-Staadt ein Dorn im Auge. Bereits mehrfach habe es Beschwerden gegeben, hieß es in der Sitzung. Man habe die Einwohner nur damit vertrösten können, dass man sich um die Sache kümmere - bislang allerdings ohne Ergebnis. Laut Harald Lehnertz gibt es ein Hauptproblem: "Die K 127 ist im Straßenbauprogramm des Kreises bis zum Jahr 2010 nicht berücksichtigt. " "Bis dahin hat sich der Straßenbelag komplett aufgelöst", meinte Ratsmitglied Beatrix Leuk-Rauen. Inzwischen habe der Ortsbürgermeister ein Schreiben an Landrat Günther Schartz gerichtet. In einem Antwortbrief habe Schartz zugesichert, sich um die Angelegenheit zu kümmern. Ein Gespräch mit dem Landesbetrieb Straßen und Verkehr in Trier (LSV) habe bereits stattgefunden. Wie lange sich die Bewohner von Kastel-Staadt und auch die zahlreichen Touristen mit dem derzeitigen Zustand der "König-Johann-Straße" noch begnügen müssen, sei fraglich. Für Ortsbürgermeister Harald Lehnertz steht fest: "Wir können nicht mehr warten." Weitere Themenschwerpunkte waren die geplante Forstrevierneuordnung und die Veränderungen im Personalwesen beim Forstamt Saarburg (der TV berichtete mehrfach). Forstamtsleiter Helmut Lieser erläuterte das Konzept. Danach liegen die wesentlichen Gründe für die Reform unter anderem darin, dass sich in den vergangenen Jahren die Personalstruktur verändert habe. "Derzeit steuern 14 Revierleiter insgesamt 21 Waldarbeiter. Das ist nicht mehr zeitgemäß", sagte Lieser. Deshalb soll es im Bereich des Forstamts künftig nur noch neun Reviere geben. Beispielsweise soll das Forstrevier Freudenburg, zu dem auch der Gemeindewald von Kastel-Staadt gehört, mit dem Revier Trassem verschmelzen. Größere Ersparnis erhofft

Um die dann für einen wesentlich größeren Bereich zuständigen Förster zu entlasten, sollen so genannte Technische Produktionsleiter (TPL) die Organisation der Holzernte übernehmen. Dadurch fielen die Ausgaben für die Beförsterung des Gemeindewaldes von Kastel-Staadt um rund 1100 Euro pro Jahr niedriger aus. "Obwohl wir angetan sind von diesem Konzept, haben wir uns doch größere Einsparungen erhofft", erklärte Ortschef Lehnertz. Dennoch stimmte der Rat dem Konzept einhellig zu.

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