Roccos Kampf mit heißer Pfanne

BITBURG/EISENACH. Nudeln mit Soße kochen und dabei das Rezept trällern: Eifel-Ramazotti Rocco Giacobbe flimmerte vor wenigen Tagen in der "Gong-Show" auf Sat.1 über den Bildschirm. Er träumt davon, dass sein zweiter Fernseh-Auftritt nicht der Letzte bleiben wird.

Hektisch rührt Rocco Giacobbe in einer Pfanne mit Pilzen, schüttet Tomaten dazu und wenig später vorgekochte Nudeln. "Und jetzt noch ein bisschen Petersilie", singt er - frei nach dem Eros Ramazotti-Song "Cose Della Vita". Um ihn herum schwärmt die Jury der Sat.1-Sendung "Gong-Show", hampelt zu der Musik herum und ist gnädig. Denn jeder Kandidat der Show - mit Rocco traten 13 Hobbykünstler auf - kann während seines 90-sekündigen Auftritts gestoppt werden, wenn der riesige Gong erschallt, der im Studio aufgebaut ist. Rocco wurde nicht rausgegongt. Wenige Minuten später muss der kleine Italiener aus Eisenach mit weißer Koch-Jacke und Mütze aber ein vernichtendes Urteil über sich ergehen lassen. "Zu salzig", kritisiert Moderatorin Vera, "ich hätte das viel besser gemacht." Auch bei den anderen Jurymitgliedern kommt der Eifel-Ramazotti nicht so gut an, die 5000 Euro Siegerprämie kassiert ein anderer."Das war ja nur ein Spaß"

"Ach, das war ja nur ein Spaß", erzählt Rocco Giacobbe, der sich durch Band-Auftritte mit Italo-Rock und -Pop in der ganzen Region einen Namen gemacht hat, im Gespräch mit dem TV . "Wenn ich hätte gewinnen wollen, hätte ich das anders gemacht." Lampenfieber habe er auch nicht gehabt vor dem Auftritt. "Den einzigen Gedanken, der mich vorher die ganze Zeit geplagt hat, war, ob die Pfanne auch heiß genug ist", erzählt der ehemalige Pizzabäcker. Denn, wenn schon gekocht wird, dann wird auch richtig gekocht. Egal, ob die Jury nachher nur flüchtig in der Pfanne herumstochert. Schon einmal, im November vergangenen Jahres, hat Rocco Giacobbe den singenden Koch fürs Fernsehen gemimt - als Vox einen Werbestar für seine Sendung "Kochduell" suchte. Der Sender baute eigens ein kleines Fernsehstudio in einem Bitburger Küchenstudio auf, in dem der Eifel-Ramazotti wirbeln konnte. Bei der späteren Abstimmung habe er sich sogar gegen seine Konkurrenten durchsetzen können, sagt Giacobbe. "Ich weiß aber nicht, ob Vox mich jetzt noch einmal engagiert. Ich habe nichts mehr von ihnen gehört". Eine Fernsehkarriere kann er sich durchaus vorstellen. "Ich habe beim Casting und beim Sat.1-Dreh in Köln viele Leute kennen gelernt und Kontakte geknüpft. Vielleicht lässt sich ja mal was machen." Und wenn es als Fernsehstar nicht klappt, hat er schon andere Pläne. Natürlich will er weiter mit seiner Band durch die Lande touren, erzählt Giacobbe, der schon direkt, als er auf die Welt kam, gesungen haben will. "Musik mache ich bestimmt, bis ich ein Opa bin. Aber auftreten werde ich nur so lange, wie's den Leuten gefällt." Ab Januar gibt er Kochkurse in den Volkshochschulen Wittlich und Daun. In der Bitburger VHS tüftelt er schon länger mit seinen Kursteilnehmern an Rezepten. "Ich denke auch darüber nach, ein eigenes Kochbuch zu schreiben", sagt er. Das könne man auch noch als alter Mann machen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort