Rock am Schloss ohne Schloss?

TEMMELS. Mit einem Festival am alten Schloss in Temmels wollten sich Markus Schu und Peter Hahn am 11. und 12. August einen Traum erfüllen. Acht Bands haben sie verpflichtet, Handzettel und Plakate sind gedruckt und verteilt worden. Nun habe "der Vermieter einen Rückzieher" gemacht", berichtet Hahn. Ihr bisheriger Ansprechpartner sei offenbar der falsche gewesen. Deshalb haben sie jetzt die Suche nach einem neuen Veranstaltungsort begonnen.

Seit Monaten investieren Peter Hahn und Markus Schu viel Zeit in die Planung des Festivals "Rock am Schloss", das am 11. und 12. August am alten Schloss in Temmels - präsentiert vom TV - über die Bühne gehen sollte. Mit den Gruppen The Reminders, Spinning Wheel, Prinz, Mayqueen, Groove Guerrilla, Solexx, Mr. Guylow und Anna Lena wollten sie an den beiden Festivaltagen handgemachte Musik für jeden Geschmack bieten. 10 000 Handzettel und 1000 Plakate verteilt

Mit einem Mann, der auch die Schlüssel zum Schloss hatte, hätten sie vor Ort geplant, sich in Sachen Strom, Bühne und Sicherheit kundig gemacht, sagt Peter Hahn. Die Verträge mit den Bands sind inzwischen unterschrieben, und rund 10 000 Handzettel und 1000 Plakate sind für etwa 2000 Euro in den Druck gegangen und bereits teilweise verteilt worden. Auf diese müssten auch die Besitzer des alten Schlosses in Temmels gestoßen sein, vermutet Mitveranstalter Peter Hahn. Es habe sich ein Trierer Anwalt bei ihm gemeldet und ihm mitgeteilt, dass dieser Mann -- ihr Ansprechpartner - dort gar nichts zu sagen habe, berichtet Hahn. "Ich komme mir veräppelt vor. Seit Januar war bekannt, was wird dort planen", sagt er und vermutet, dass der Vermieter "aus Denkmalschutzgründen einen Rückzieher gemacht" habe. "Sehr dubios" findet er die Angelegenheit und hat juristischen Rat eingeholt. Schriftliche Verträge sind allerdings mit dem Ansprechpartner nicht abgeschlossen worden, es habe trotz mehrmaliger Nachfragen von Hahn und Schu bislang lediglich mündliche Absprachen gegeben, sagt Peter Hahn. Vielleicht habe der Vermieter Angst, dass das alte Schloss bei einer so großen Veranstaltung einstürzen könnte, mutmaßt Peter Hahn nun. Dabei habe das Schloss lediglich als Kulisse dienen sollen, das Festival war auf der Wiese geplant. Außerdem habe es zuvor ja bereits andere kleinere Veranstaltungen - unter anderem mit Kindern - in dem Innenhof des Schlosses gegeben. Dabei hätte es offenbar keine Sicherheits-Bedenken gegeben, sagt Hahn. Weil die beiden Veranstalter in der Planung bereits weit fortgeschritten sind sowie Verträge mit den acht regionalen und überregionalen Bands abgeschlossen haben und Konventionalstrafen fürchten müssen, wollen sie das große Festival nach Möglichkeit nicht platzen lassen. Derzeit laufen Gespräche mit dem Bürgermeister von Saarburg, Jürgen Dixius. Peter Hahn und Markus Schu hoffen nun darauf, dass das Festival dort über die Bühne gehen kann.

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