Rollbrett-Fahrer sorgen für Ärger

Wer oft und gerne auf dem Skateboard oder mit Inline-Skates unterwegs ist, stößt in Ockfen offenbar nur auf wenig Gegenliebe. Denn manch einer im Ort sieht in dem Lärm, der von den "rollenden Zeitgenossen" ausgeht, ein Ärgernis. Nach Ansicht der Gemeinde gibt es da nur eins: Ein Skater-Platz muss her.

 Wincheringer Jugendliche können ihre Skater-Anlage bereits nutzen.TV-Foto: Archiv Hermann Pütz

Wincheringer Jugendliche können ihre Skater-Anlage bereits nutzen.TV-Foto: Archiv Hermann Pütz

Ockfen. Sie bevölkern die Straßen, Bürgersteige, Rad- und Fußwege, und mancherorts wurden für sie eigens Plätze geschaffen, auf denen sie nach Herzenslust ihrem Hobby frönen können: Skateboard-Fahrer und Inline-Skater. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen genießt die Art, sich auf kleinen Rädchen fortzubewegen, große Beliebtheit. Allerdings geht das Tun der "rollenden Zeitgenossen" mitunter nicht ganz geräuschlos über die Bühne, und genau das ist offenbar manchem Ockfener ein Dorn im Auge.Suche nach Grundstück gestaltet sich schwierig

"In der Vergangenheit haben im Ort die Beschwerden über Skateboard-Fahrer stark zugenommen", berichtete Ortsbürgermeister Leo Steinmetz in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. "Immer wieder ärgern sich Anwohner über den Lärm und verjagen die Jugendlichen." Abgesehen davon gehe von dem zunehmenden Straßenverkehr eine nicht unerhebliche Gefahr für die Skater aus, erklärte einer aus dem Rat. "Bereits vor zwei Jahren sind einige Jugendliche an die Gemeinde herangetreten mit der Bitte, einen gesonderten Platz für Skateboard-Fahrer zu schaffen", berichtete Ortschef Steinmetz im TV-Gespräch.Insgesamt 5000 Euro stellte die Gemeinde Ockfen deshalb im Haushaltsjahr 2007 für den Bau eines kleinen Skater-Platzes inklusive einer Rampe zur Verfügung. Von dem Geld sollte zunächst ein adäquates Grundstück erworben werden.Saarburger Jugendliche ergreifen selbst die Initiative

Getan hat sich bislang allerdings nichts. Unter anderem hatte sich die Suche nach einem geeigneten Grundstück als problematisch erwiesen. Denn wegen des zu erwartenden Lärms eigne sich nur ein Standort, der außerhalb der Bebauung liege, hieß es im Rat. Nach derzeitigem Stand der Dinge wird das Projekt "Skater-Platz" auch im kommenden Jahr nicht umgesetzt werden. Der Grund: "Finanziell bekommen wir das 2008 auf keinen Fall hin", wie Leo Steinmetz betonte. Erst 2009 will die Gemeinde erneut 5000 Euro für die Maßnahme bereitstellen. Unterdessen haben in Saarburg einige Jugendliche selbst die Initiative ergriffen und in einigen örtlichen Gewerbetreibenden Sponsoren gefunden und darüber hinaus beschlossen, tatkräftig am Bau eines Skater-Platzes mitzuhelfen (der TV berichtete). Ende Oktober soll der Platz an der St.-Marien-Grundschule im Stadtteil Beurig weitgehend fertig sein.Während in Ockfen frühestens in zwei Jahren ein Skater-Platz gebaut werden soll, hat die Gemeinde die Erneuerung der Asphaltdecke in der Weinbergstraße nun komplett gestrichen. Mit 55 000 Euro sollte das Vorhaben im Haushalt 2008 veranschlagt werden. Nach Auskunft des Ortsbürgermeisters ist der Straßenbelag inzwischen an diversen Stellen repariert worden. "Wir hoffen, dass der Asphalt dadurch noch mindestens acht bis zehn Jahre hält", sagte Steinmetz. "In der Weinbergstraße befinden sich noch etliche unbebaute Grundstücke. Wenn dort irgendwann gebaut wird, könnte es erneut zu Beschädigungen der Straßendecke kommen", begründete der Ortschef den Verzicht der Gemeinde auf eine Kompletterneuerung.Zu den Investitionsmaßnahmen im Haushaltsjahr 2008 der Gemeinde Ockfen gehören außerdem Umbaumaßnahmen im Bürgerhaus und die Umgestaltung des Vorplatzes für insgesamt 150 000 Euro sowie die Erneuerung von diversen Informations-Tafeln (2500 Euro). Außerdem will die Gemeinde im kommenden Jahr 1000 Euro in die Unterhaltung des Kinderspielplatzes und 4500 Euro in den Bau eines Fußwegs zwischen der Ortslage und der Landesstraße 138 stecken.

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